Dritter Lettland-Sieg für Nikolay Gryazin
In den letzten zwei Jahren schrieb ein gewisser Oliver Solberg die Story bei dieser Schotterrallye in Lettland. Im letzten Jahr war er mit 18 Jahren der jüngste Sieger, der in der Rallye-Europameisterschaft gewonnen hatte. In diesem Jahr verzichtete der Sohn von Petter Solberg wegen anderer Verpflichtungen bei Hyundai auf einen Start. Dennoch war der Solberg-Clan in Lettland dabei. Oscar Solberg, Sohn von Henning Solberg, kam im Ford Fiesta Rally3 bei seiner EM-Premiere auf Rang 23 ins Ziel.
Die Story 2021 schrieb diesmal der Russe Nikolay Gryazin, der im VW Polo GTi R5 mit lettischer Lizenz startete. Er bestimmte vom Start weg das Geschehen an der Spitze. Er setzte auf den zehn gewerteten Entscheidungen sieben Mal die Bestmarke, den Rest überließ er Andreas Mikkelsen, zwei im Skoda Fabia Rally2, und eine Alexey Lukaynuk (Citroën C3 Rally2). Im Ziel am Samstagnachmittag lag Gryazin 17,3 Sekunden vor dem Hyundai-Werkspiloten Craig Breen und 30,9 Sekunden vor dem Titelverteidiger und Auftaktsieger Lukyanuk, der damit weiter die Tabelle anführt.
«Das war ein unglaubliches Wochenende, wir sind im Ziel», jubelte Gryazin. «Das war hier kein leichter Job. Zum Schluss ging alles etwas relaxer an. Diese Rallye ist so etwas wie ein Heimspiel, daher war es auch Zeit, wieder zu gewinnen.»
«Für uns und auch für den Reifenhersteller MRF war es wichtig, einen Platz auf dem Podium erreicht zu haben. Es war eine harte Rallye mit Verbesserungen gegenüber dem letzten Jahr», merkte Breen an, der in zwei Wochen beim siebten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft beim Nachbarn Estland den dritten offiziellen Hyundai i20 WRC neben Thierry Neuville und Ott Tänak steuern wird.
«Das war wirklich ein fantastischer Wochenende mit einen tollen Rallye. Wir erreichten das Podium und konnte wichtige Meisterschaftspunkte einfahren, das müssen wir feiern», freute sich der Tabellenführer Lukyanuk.
Im Kampf um den letzten Podestplatz musste sich der Spanier Efren Llarena im Skoda Fabia Rally2 Evo um 25,9 Sekunden dem stark nach vorne drängenden Lukyanuk geschlagen geben. Immerhin platzierten sich mit VW, Huyndai, Citroën und Skoda vier Hersteller unter den besten Vier.
Die Aufholjagd von Mikkelsen brachte den Norweger vom achten auf den fünften Platz (+ 1:13,3). «Das war ein hartes Wochenende auf anspruchsvollen Pisten. Mein erster Einsatz hier fühlte sich wie in Finnland an», meinte Mikkelsen.
Nach dem Ausfall des dreifachen deutschen Champions Fabian Kreis auf der zweiten Samstag-Entscheidung als Gesamtsiebter wegen stark beschädigter Aufhängung seines VW Polo GTi R5 hielt der Nachwuchspilot Nick Loof im Ford Fiesta Rally4 mit Rang 33 (+ 12:4,3) die deutschen Fahne ein wenig hoch. «Ich habe hier viel gelernt. Es war ein sehr anstrengendes Wochenende, um auf den anspruchsvollen Schotterprüfungen viel über den Grip lernen zu können. Wir machten keinen Fehler. Danke an meinen Beifahrer Hugo Malgahaes aus Portugal und mein Team.»
| Endstand nach 12 Prüfungen |
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Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit/Differenz |
1 | Gryazin/Aleksandrov (RUS), VW | 1:30:50,3 |
2 | Breen/Nagle (IRL), Hyundai | + 17,3 |
3 | Lukyanuk/Eremeev (RUS), Citroën | + 30,9 |
4 | Llarena/Fernadez (E), Skoda | + 56,8 |
5 | Mikkelsen/Floene (N), Skoda | + 1:13,3 |
6 | Marczyk/Cospodanrczyk (PL), Skoda | + 1:22,2 |
7 | Veiby/Andersson (N), Hyundai | + 1:48,5 |
8 | Pietainen/Linnaketo (FIN), Skoda | + 2:11,8 |
9 | Cais/Zakova (PL), Ford | + 6:38,9 |
10 | Fernandz/Garcia (RCH/RA), Skoda | + 2:41,6 |