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«Sustainable Beast» mit 1000 PS: Der World-eX-Renner

Von Rob La Salle
Fahrspaß und Rennaction standen bei der Entwicklung des virtuellen Rennwagens für die neue RCCO World eX Championship im Vordergrund. Die Themen Nachhaltigkeit und Serienrelevanz waren von Beginn an gesetzt.

«Mit World eX wollen wir das Bewusstsein für eine moderne, nachhaltige Mobilität schärfen. Und das mit Spaß beim Zuschauen und beim Fahren», sagt Mike Rockenfeller, CEO und Founding Partner der RCCO E-Sport AG. 

Resultat ist ein Elektro-Renner mit 750 kW — gut 1.000 PS nach traditioneller Lesart – bei einem (Leicht-)Gewicht von 1.000 Kilo. Angetrieben werden alle vier Räder. Der Prototyp heißt eX ZERO (für Zero Emissions) und hat vom Entwicklungsteam den Spitznamen «Sustainable Beast» bekommen.

eX steht für «electric experimental prototypes». Die Antriebstechnik der eX-Rennwagen ist den Teilnehmern freigestellt – Hauptsache sie ist elektrisch. Dabei kann es sich sowohl um ein elektrisches Brennstoffzellen-Fahrzeug (FCEV), als auch um einen Batterie-elektrischen Rennwagen (BEV) handeln.

Größtes und schwerstes Bauteil des BEV ist die Batterie, deren Energiemenge bequem auf das neue Veranstaltungsformat mit seiner kurzweiligen Rennaction ausgelegt ist. Zum Stand der Technik gehört die aus der Formel E und der WEC bekannte Rekuperation, bei der die Bremsenergie den Energiespeicher wieder auflädt. Auch eine «Super Power»-Funktion, die durch ein kurzfristiges Leistungsplus Überholmanöver vereinfacht, ist ins Fahrzeug integriert.

«Die Duell-Eigenschaften für spannendes Racing waren uns bei der Entwicklung ebenso wichtig wie die Performance und Fahrbarkeit des Rennwagens», sagt Mike Rockenfeller. Die Entwicklung erfolgte im Zusammenspiel mit routinierten Motorsport-Ingenieuren, Simulations-Spezialisten und dem Profi-Rennfahrer. «Ich konnte hier meine Erfahrungen aus der DTM, von Sportwagen-Rennen und mit den Le-Mans-Prototypen einbringen. Für die Rahmenbedingungen haben wir uns sämtliche Fahrzeugkonzepte und Rennserien angeschaut.»

So ist der aerodynamische Abtrieb mit dem von GTE-Sportwagen vergleichbar. «Wichtig ist die passende Balance von Abtrieb und Bremsweg. Und mit einer etwas weicheren Abstimmung sowie größeren Bodenfreiheit erhöhen wir den mechanischen Grip. Das macht Überholmanöver einfacher», erklärt Rocky. «Schließlich wollen wir mit World eX sowohl den Zuschauern als auch den Fahrern maximalen Spaß bieten.»

Neben der Definition der Fahrzeug-Eckpunkte konzentrierte sich die Entwicklung des eX- Rennwagens auf die Fahrphysik. Auf dieser Basis können Hersteller eigene Fahrzeugdesigns applizieren. Für alle Teilnehmer einheitlich vorgeschrieben sind Reifen, deren Karkasse aus leichtgewichtigem Material besteht. Damit werden die ungefederten Massen reduziert und – gut für die Agilität – das Rad rollt schneller an. Die Gummimischung wird sowohl mit der hohen Leistung als auch dem gewaltigen Drehmoment der Elektroantriebe fertig. Die Reifen sind auf ultraleichte Felgen aufgezogen. Die Scheiben der mechanischen Bremse bestehen aus Carbon und unterstützen die Bremsleistung der E-Maschinen, die beim Verzögern Energie zurückgewinnen.

«Entwicklung und Rennbetrieb liefern uns eine Vielzahl von Daten, die sowohl den Teams und Fahrern –für ihr Setup – als auch den Fans zur Verfügung stehen werden», so Rocky. «Nach der grundsätzlichen Entwicklungsarbeit gehen wir jetzt in die nächste Phase mit Renn- Simulationen und Feinschliff für den eX ZERO. Gemeinsam mit den Teams, den Herstellern und Technologiepartnern werden wir das Konzept kontinuierlich weiterentwickeln und dabei jeweils die neuesten Technologien aus der realen Welt einsetzen. Dabei setzen wir ganz bewusst auf Elektroantrieb. Aber World eX ist eine offene Plattform, die sich mit allen Innovationen rund um nachhaltige Mobilität beschäftigen wird.»


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