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Mani Lettenbichler (KTM) ist Hard-Enduro-Weltmeister!

Von Carsten Steffen
Manuel Lettenbichler ist Hard-Enduro-Weltmeister 2022

Manuel Lettenbichler ist Hard-Enduro-Weltmeister 2022

Mit dem Sieg beim Hixpania in Spanien krönte sich Red Bull KTM-Ass Manuel Lettenbichler zum Hard-Enduro-Weltmeister 2022. Der 24-Jährige verwies Mario Roman (Sherco) im Rennen und in der Meisterschaft auf Platz 2.

Manuel Lettenbichler (Red Bull KTM) ging mit einer ordentlichen Portion Nervosität ins letzte Rennen der Hard-Enduro-WM 2022 und setzte sich gleich nach dem Start an die Spitze des hochkarätigen Fahrerfeldes mit insgesamt 50 Startern. Mario Roman (Sherco) hatte durch technische Probleme am Samstag mit dem neunten einen schlechten Startplatz, konnte aber in der ersten Runde bereits Boden und Plätze gutmachen und hatte sich in der zweiten Runde hinter Lettenbichler an die zweite Position katapultiert.

Die Top-Fahrer brauchten für die 3,5 km lange Strecke im Schnitt lediglich 15 Minuten – ein atemberaubendes Tempo. Extrem steile Auf- und Abfahrten, gleichsam steinige wie starke abfallende Passagen am Seeufer wechselten mit flüssigen Waldpassagen. Der Kanadier Trystan Hart (KTM), der das Qualifikationsrennen aufgrund einer wegen Speedings verhängten Zeitstrafe für Lettenbichler gewonnen hatte, konnte das Tempo des führenden Duos nicht lange halten. Alfredo Gomez, der das Hixpania im Vorjahr gewonnen hatte, musste ebenfalls abreißen lassen. Roman wurde von der frenetischen Euphorie seiner spanischen Landsleute zwar getragen, konnte aber den Abstand auf das bayerische Ausnahmetalent an der Spitze nie auf unter 2 Minuten verkürzen. Das Tempo der beiden war so hoch, dass nur drei weitere Fahrer die elf Runden komplettieren konnten. Alle anderen Fahrer wurden überrundet – den Zuschauern wurde ein WM-Finalkampf der Extra-Klasse präsentiert.

Nach zweieinhalb Stunden Renndauer und elf Runden für die Top 5 kam es dann zum Showdown in dem Steinbruch, in dem auch der Start erfolgte. Die Fahrer hatten dort vor tausenden von Zuschauern Auf- und besonders auch Abfahrten zu bewältigen, die selbst für die Weltelite hart am Limit gewesen sind. So benötigte Lettenbichler für die erste Auffahrt dann auch drei Anläufe und es wurde noch einmal spannend, denn Roman fuhr gute 2 Minuten nach dem KTM-Piloten unter dem ohrenbetäubenden Lärm seiner Fans in die Arena des Steinbruchs ein. Manuel ließ sich davon aber nicht irritieren und behielt auch in diesen extremen Passagen die Nerven. Die letzte Auffahrt meisterte er dann flüssig und wuchtete seine KTM über die Ziellinie. Dort wurde er von seinem Red Bull KTM-Team und Vater Andreas mit einer Champagner-Dusche empfangen. Knapp fünf Minuten nach ihm erreichte Mario Roman das Ziel, nicht unglücklich, aber sichtlich enttäuscht, sein Heimrennen und auch die Weltmeisterschaft nicht gewonnen zu haben.

Graham Jarvis schaffte es mit seinen 47 Jahren und dem vierten Platz, sich in der WM-Gesamtwertung den dritten Platz zu sichern – eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass seine Kontrahenten halb so alt sind wie die britische Hard-Enduro-Legende. Nebenbei versicherte er am Ende des Rennens noch, dass er auch im kommenden Jahr wieder mit dabei sein wird.

Matt Green (SA, KTM) konnte sich mit seinem 9. Platz heute den Junioren-Weltmeister-Titel sichern. Der Israeli Suff Sella (GASGAS) wurde Zweiter der Gesamtwertung und Mitch Brightmore (UK, Rieju) Dritter.

Manuel Lettenbichler: Am Morgen war der Druck natürlich groß, ich war ziemlich nervös. Ich hatte einen guten Start und konnte mich gleich etwas absetzen. Ungefähr nach einer Stunde wurde ich ziemlich müde und dachte, das ist schon noch ein mächtig weiter Weg. Das war ein schweres Rennen und daher bin ich extrem glücklich, am Ende die Nase vorn zu haben. Die Jungs sind hier alle sehr gut gefahren. Mario war zwar immer zwei bis drei Minuten hinter mir, aber im Hard-Enduro ist das so gut wie nichts. Hier in Spanien zu gewinnen, ist wirklich grandios. Das Publikum hier hat die spanischen Fahrer natürlich massiv unterstützt, aber auch für uns Stimmung gemacht, was ich sehr schätze. Hier den Gesamtsieg eingefahren zu haben, ist der Hammer. Ich habe die ganze Saison gekämpft und alles gegeben - jetzt habe ich es geschafft!

Mario Roman: Ich bin vom Start ganz ordentlich weggekommen und konnte schnell ein paar Plätze gutmachen. Alfredo hat mir sicherlich geholfen und ich bin ihm dankbar dafür. Mani und ich hatten dann vorn ein sehr schnelles Tempo. Aber bei mir war es nicht genug, das Bike ist wieder nicht gut gelaufen, aber ich habe alles gegeben. Mit den Überrundungen ist das hier nicht so einfach, mal hast Du Glück beim Überholen, mal nicht. Für die Zukunft sollte man sich überlegen, ob man die Top-Fahrer untereinander fahren lassen sollte. Ich fühle mich aber wie ein Weltmeister und denke, dass die FIM nicht fair mit dem Protest aus Rumänien umgegangen ist. Aber was Mani in dieser Saison geleistet hat, spricht natürlich für sich selbst. Er hat 5 Rennen gewonnen und natürlich verdient er den Titel daher.

Ergebnis Hixpania

1. Manuel Lettenbichler (D,KTM) 2 Stunden 39 Minuten 59 Sekunden
2. Mario Roman Serrano (SP, Sherco) 2:44:40
3. Alfredo Gomez (SP, GASGAS) 2:52:01
4. Trystan Hart (CAN, KTM) 2:56:15
5. Graham Jarvis (UK, Husqvarna) 2:56:21
6. Wade Young (ZFA, Sherco) 2:34:01 -2 Runden
7. Michael Walkner (AUT, GASGAS) 2:31:34 -3 Runden
8. Suff Sella (ISR, GASGAS) 2:32:49 -3 Runden
9. Matthew Green (ZFA, KTM) 2:33:40 -3 Runden
10. Francesc Moret (SP, Rieju) 2:37:05 -3 Runden

Endstand der FIM Hard Enduro Weltmeisterschaft:

1. Manuel Lettenbichler (KTM) 127 Punkte
2. Mario Roman (Sherco) 120
3. Graham Jarvis (Husqvarna) 93
4. Teodor Kabakchiev (KTM) 72
5. Alfredo Gomez (GASGAS) 72
6. Michael Walkner (GASGAS) 66
7. Trystan Hart (KTM) 63
8. Billy Bolt (Husqvarna) 62
9. David Cyprian (KTM) 61
10. Wade Young (Sherco) 56

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