Gemischte Verhältnisse in Argentinien
Schnellste am Samstasgmorgen - Kechele / Jimerez
Am frühen Samstagmorgen durften die GT1 Piloten endlich von den zierlichen Mietwagen auf ihre wahren Arbeitsgeräte umsteigen und den Kurs rund um den Vulkansee erkunden. Frank Kechele und Sergio Jimerez (in Interlagos noch mit der Mad Croc Corvette unterwegs), setzten die erste Bestzeit mit 2.16,155 Minuten. Damit war man gut zwei Sekunden langsamer als die GT1 Fahrzeuge alter Machart vor zwei Jahren. Die Strecke selbst bekam durchweg gute Noten seitens der Fahrer. «Das ist sensationell hier» strahlte etwa Stefan Mücke vom Young Driver AMR Team (P4 mit Lopéz). «Die Strecke ist sehr anspruchsvoll, macht unheimlich Spaß. Allerdings muss man ziemlich sauber auf der Linie blieben, daneben ist es furchtbar dreckig».
Ein Lied davon singen konnte Altfried Heger, an dessen Triple H Maserati MC12 nach nur zwei Runden der rechte Hinterreifen in die Binsen ging. Und das an einer der schnellsten Abschnitte. «Also den Nervenkitzel brauche ich in meinem Frührentenalter nicht mehr», meinte Heger zurück an der Box. «Ich habe mich aber glücklicherweise nur gedreht, am Auto ist nicht so viel kaputt. Das ist der Preis, wen man mit den alten Reifen vom Vorrennen fahren muss. Dennoch ist die Strecke ein echter Hammer, so was gibt’s sonst nirgendwo.» Ein ähnliches Schicksal, dieses Mal hinten links, ereilte Co Alex Müller dann im Pre-Qualifying.
Zweitschnellste hinter Kechele / Jimerez wurden Mutsch / Westbrook im Matech Ford GT. «Wir haben mit einem leicht abgeänderten Interlagos Setup begonnen, Richard (Westbook) war von Anfang an schnell. Ich bin hier noch etwas zu vorsichtig bei dem ganzen Dreck auf der Strecke», so Mutsch. Rang 3 ging an Michael Bartels / Andrea Bertolini im Vitaphone Maserati. «Wir schauen uns erst mal an, wie die Konkurrenz zurecht kommt und schauen, dass wir das Qualifying Rennen gut überstehen», gab Andrea Bertolini zu Protokoll.
Das Pre-Qualifying begann nach heftigen Regenfällen mit ordentlich Hagelbeimischung deutlich verspätet und wurde von 80 auf 50 Minuten verkürzt. Enrique Bernoldi und Miguel Ramos wurden als Schnellste geführt. Allerdings fand sich noch die ein oder andere große Pfütze sowie von den Bergen herunter gespülter Schlamm bzw. Sand auf der Piste, so dass das Zeitenniveau um gut acht Sekunden sank. Zudem verzichteten die meistern Teams auf ausgiebiges Nutzen des ersten frischen Reifensatzes und ließ die Piloten nur die Pflichtrunden laut Reglement fahren. Bobbi / Palttala (VDS Ford lagen auf Rang 2, Alex Müller / Altfried Heger wurden Dritte trotz obigem Reifenschaden.
«Wir durften in den ersten Trainings einfach noch nichts riskieren, das Qualifying heute Abend ist wesentlich wichtiger», schilderte Reiter Lamborghini Pilot Christopher Haase. «Wir sind auf den Geraden etwas zu langsam, daher wird überholen für uns schwieriger.» Und viel Spielraum für solche Manöver bietet die Strecke nicht. «Wenn Du hier nur ein bißchen neben die Linie gerätst, rutscht Du entweder Richtung Mauer, oder im besten Fall sind die nächsten Kurven auch hinüber von der Linie», ergänzt Dominik Schwager vom all-inkl.com Team.
Das Qualifying beginnt um 21.15 Uhr deutscher Zeit.