Sperre für Tomas Enge
Keine gute Woche für Tomas Enge
Tomas Enge steht vor einem Berg von Problemen: Der Tscheche ist nach dem GT1-WM-Lauf in Navarra durch den Dopingtest der FIA gefallen. Die Lizenz des Lamborghini-Piloten wurde von der FIA bis auf weiteres aufgehoben. Enge will das Ergebnis des Tests aber nicht auf sich sitzen lassen. Die gefundenen Substanzen, die auf der schwarzen Liste der FIA stehen, seien Bestandteile von Medikamenten gewesen, die der 35-Jährige aus gesundheitlichen Gründen einnehmen muss.
«Wenn man als Leistungssportler älter als 30 ist, sind gesundheitliche Probleme nicht ungewöhnlich», sagte Enge gegenüber SPEEDWEEK. «Es handelt sich um eine Sache, die bei mir in der Familie liegt. Ich möchte nicht näher auf die Details eingehen, aber ich habe befürchtet und eigentlich auch damit gerechnet, dass mich diese Krankheit früher oder später trifft und bin daher seit Anfang des Jahres Zeit in ärztlicher Behandlung. Das lässt sich nun mal nicht mit Aspirin behandeln, und die Ärzte probieren halt mal das eine oder andere Medikament bei der Behandlung aus. Dabei habe ich offenbar auch Medikamente erhalten, von denen einige Substanzen auf der schwarzen Liste der FIA stehen. Wir haben dies der FIA erklärt und um eine Ausnahmegenehmigung für diese Substanzen gebeten, was grundsätzlich möglich ist. Aber die ganze Angelegenheit ist etwas kompliziert, und das geht auch leider nicht von heute auf morgen.»
Enge kam vor 10 Jahren schon mal nach einem Dopingtest mit der FIA in Konflikt. 2002 verlor der Tscheche seinen Formel-3000-Titel an Sébastien Bourdais, nachdem ihm die Einnahme von Cannabis nachgewiesen werden konnte. «Die Sache von vor 10 Jahren hilft mir natürlich in der aktuellen Situation ganz und gar nicht», so Enge. «Jetzt sagt natürlich jeder: Der Enge lernt es nie, obwohl es um eine ganz andere Sache geht.»
Beim nächsten GT1-Rennen in Portimão wird Enge aussetzen müssen. «Meine Lizenz ist aktuell aufgehoben, in Portugal werde ich wohl passen. Ich habe aber nichts Unrechtes getan und habe mir nichts vorzuwerfen. Wir arbeiten hart daran, mit der FIA eine Lösung zu finden, und wir werden kämpfen, damit ich bald wieder im Auto sitzen kann.»