Formel 1: Ein selten kurioser Unfall

Der traurige Champion

Von Oliver Runschke
Westbrook ist alleiniger GT2-Champion

Westbrook ist alleiniger GT2-Champion

Rik Westbrook konnte sich am Sonntag in Zolder über den Titel in der GT2 noch nicht wirklich freuen.

«Frag mich bitte nicht», war der knappe und etwas trübe Kommentar von Prospeed-Pilot [*Person Richard Westbrook*] am Samstag auf die Frage, was passiert, wenn er am Sonntag den GT2-Titel gewinnt – ohne seinen Stamm-Co Emanuel Collard. Porsche hatte kurzerhand vor dem letzten Rennen entschieden, das Westbrook und Werksfahrer Collard getrennt an den Start gehen. Das verdoppelte in der Theorie die Titelchancen der vor Zolder zweitplatzierten, und ausserdem konnten beide den 50kg Ballast ausladen, den zwei Platin-Fahrer laut Reglement mit sich herumschleppen müssen. In das Finale starteten Collard und Westbrook so mit neuen Teamkollegen. Der Brite mit Marco Holzer, der Franzose mit Martin Ragginger und überdies bei [*Team Brixia Racing*] in einem anderem Team und Auto.

«Es wurde diese Woche entschieden, dass wir getrennt starten, ich kann es auch nicht verstehen», so Westbrook achselzuckend. Die letzten 16 von 18 FIA GT-Rennen bestritten Collard und Westbrook im Prospeed-Porsche gemeinsam. Fünf Mal gewann das Duo in den vergangenen beiden Jahren, gefühlt wurde der Porsche der beiden mindestens auch genauso oft disqualifiziert.

Im Rennen tat Westbrook das, was er zum Titel betragen konnte: Er überholte Polesetter Gianmaria Bruni, fuhr vorneweg und siegte schliesslich gemeinsam mit Marco Holzer. Die von Porsche nach Zolder beorderte Schützenhilfe durch Jörg Bergmeister, Marc Lieb und Christian Mamerow verpuffte im Rennen. Nur Jörg Bergmeister konnte Westbrook in der Startphase nach hinten abschirmen, im weiteren Rennverlauf spielte die Unterstützung keine Rolle mehr. Ferrari patzte ausgerechnet im Finale, Bruni und Vilander wurden nach Bremsproblemen Vierte. Collard wurde nur Sechster in der GT2, der Titel ging alleine an Westbrook.

«Es ist sehr merkwürdig ohne Emanuel auf dem Podest zu stehen, es fühlt sich so unwirklich an» so Westbrook nach dem Rennen. «Ich habe den Titel gewonnen, er ist nun nur Dritter in der Meisterschaft. Ich kann mich unter diesen Umständen noch nicht richtig über den Titel freuen, ich hoffe das kommt vielleicht morgen noch.»

Bei der Siegerehrung am Abend nahm Westbrook seinen Pokal entgegen, Collard war direkt nach dem Rennen verschwunden. «Dieser Pokal hier ist für ‚Manu’», war das einzige, was Westbrook, der auch am Abend noch nicht wirklich in Jubelstürme ausbrechen wollte, bei der Siegerehrung zu sagen hatte.

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