Webber nach der Interlagos-Pole: Beinahe vermasselt
Jubel bei Webber, Bernhard und Hartley über die Pole
Porsche hat das beste Qualifyingergebnis in diesem Jahr eingefahren: Die beiden 919 Hybrid besetzen in Interlagos die erste Startreihe. Timo Bernhard und ganz besonders Mark Webber zeigten sich kämpferisch und nahmen ihren Teamkollegen Neel Jani und Marc Lieb die Pole noch ab. «Bei meinem ersten Versuch habe ich es vermasselt, und dann war Timo superschnell», sagte Webber nach seiner erste Pole in der WEC. «Da aber der Durchschnitt von jeweils zwei Runden pro Fahrer zählt, musste ich noch einmal zurück ins Auto und mich steigern. Das hat zum Glück funktioniert, mit meiner letzten Runde war ich zufrieden. Jetzt freuen wir uns auf das Rennen. Die Ausgangslage könnte nicht besser sein, und wir haben eine ganz tolle Mannschaft in der Box.»
Porsche zeigt die dominanteste Vorstellung in der LMP1-Klasse in dieser Saison, so stark zeigte sich selbst Toyota bisher nie. Doppelspitze in allen drei Trainings, Doppelsitze im Qualifying. Erstmals spricht man bei Porsche nicht mehr nur von einem Podestplatz, sondern auch von einem Sieg. «Ich denke, morgen können wir erstmals auch im Rennen aus eigener Kraft ganz vorne sein», ist LMP1-Projektleiter Fritz Enzinger optimistisch.
Einen Mikro-Vorteil gegenüber Toyota hat Porsche auch durch die Lage der kürzesten Strecke im WEC-Kalender. Interlagos liegt 800 Meter über dem Meeresspiegel. Dem durch einen Turbo zwangsbeatmeten Porsche-Vierzylinder ist das egal, der Toyota-V8-Saugmotor büsst hingegen ein paar Prozentpunkte Leistung durch den geringeren Luftdruck ein.
Nicht nur der enorme Speed macht Porsche nun Mut für das Sechs-Stunden-Rennen am Sonntag. Der neue Asphalt in Interlagos ist auch sanft zu Reifen. Teammanager Andreas Seidl frohlockt: «Unsere Dauerläufe im Training waren dieses Mal vielversprechend.» Wir erinnern uns: Interlagos ist ein gutes Pflaster für Debütsiege, 2012 gewann Toyota dort das erste Rennen.