Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Martin Whitmarsh: «F1-Fahrer sind wichtig, nicht wir»

Von Otto Zuber
Martin Whitmarsh: «Letztlich schalten die Leute ein, um die Sportler zu sehen»

Martin Whitmarsh: «Letztlich schalten die Leute ein, um die Sportler zu sehen»

Ex-McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh ist überzeugt, dass die Formel 1 frische Ideen und Ansichten braucht und erklärt mit Blick auf Bernie Ecclestones Abgang: «Für den Fan sind die Leute im Hintergrund nicht so wichtig.»

Seit Martin Whitmarsh die Formel 1 nach der Saison 2013 verlassen hat, verfolgt er die Geschehnisse in der Königsklasse nur noch aus der Ferne mit. Der Maschinenbauingenieur, der auch heute noch als CEO des America's-Cup-Teams «Land Rover BAR» in der Welt des Sports unterwegs ist, geniesst seine Rolle als Zaungast.

«Ich bin immer noch ein Formel-1-Fan und Liebe diesen Sport, der mich 25 Jahre lang beschäftigte. Aber es ist auch sehr schön, das Ganze aus der Ferne zu beobachten. Und genau das plane ich auch in Zukunft zu tun», erklärt der 58-Jährige im Interview mit den Kollegen von «Sky Sports News».

Whitmarsh ist überzeugt: «Die Formel 1 wird weiter wachsen, denn Live-Sport-Inhalte sind viel wert.» Und das auch ohne den früheren Strippenzieher Bernie Ecclestone, wie er betont: «Es ist eine neue Ära, die sich jedoch schon seit längerem angekündigt hat. Ich glaube nicht, dass es für irgendjemanden eine grosse Überraschung war. Ausserdem kommt in jedem Sport die Zeit, in der neue Ideen und Ansichten gefragt sind, und vielleicht ist die Formel 1 nun an diesem Punkt.»

Für Ecclestone hat der Brite dennoch viel übrig: «Man muss Bernies Leistung einfach anerkennen, denn er war die treibende Kraft in der Entwicklung der Formel 1. Er hat viel Charme und auch wenn ich zeitweise einer seiner grössten Gegner war, muss ich gestehen, dass man nicht umhin kam, ihn zu mögen. Er hat die Formel 1 zu dem gemacht, was sie heute ist.»

Dass statt des illustren Baumeisters der modernen Formel 1 nun eine Gruppe von Management-Profis an der Spitze der Königsklasse steht, sieht Whitmarsh nicht als Problem an: «Letztlich schalten die Leute ein, um die Sportler zu sehen und mitzufiebern, wenn sie gegeneinander antreten. Für den Fan sind die Menschen im Hintergrund nicht so wichtig, es geht um die Formel-1-Piloten. Die Fans wollen Lewis Hamilton kämpfen sehen. Die Frage, wer den Sport führt, ist zweitrangig.»

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