Chandhok: «Robert Kubica war dem Tod sehr nahe»
Dass Robert Kubica nach acht Jahren sein GP-Comeback feiern kann, war nach dem folgenschweren Rallye-Crash vom Frühjahr 2011 noch undenkbar. Denn der frühere Sauber- und Renault-Pilot geriet bei der Eintages-Veranstaltung Ronde di Andora von der Strasse und sein Skoda wurde von einer Leitplanke durchbohrt. Der Pole zog sich dabei schlimme Verletzungen zu, die ihm bis heute noch nur eine eingeschränkte Bewegung des rechten Armes erlauben.
Dennoch kehrt der 34-Jährige aus Krakau in die Startaufstellung zurück – zusammen mit Rookie George Russell wird er für das Williams-Team ins Steuer greifen. Kubica hat sich zurückgekämpft, obwohl einige Zweifel laut geworden waren. So erklärte etwa Mark Webber gegenüber «WTF1.com»: I«ch bin etwas nervös, was Robert Kubica angeht.»
«Ich bin ein Riesenfan von ihm», stellte der Australier gleich klar, fügte aber auch an:«Ich hoffe einfach, dass ihn die eingeschränkte Bewegungsfreiheit seines rechten Armes nicht zu sehr frustriert. In einigen Situationen, wie etwa auf nasser Bahn, beim Aquaplaning oder beim Ritt über die Randsteine, könnte es schwierig werden.»
«Was das Mentale angeht, bestehen überhaupt keine Zweifel. Robert ist in Top-Form und erpicht darauf, sich zu beweisen. Das ist auch das Wichtigste, er muss es keinem Anderen als sich selbst beweisen. Aber eben, es gibt in dieser Hinsicht einige offene Fragen», erklärte Webber weiter.
Für Chandhok ist die Rückkehr des früheren Gegners eine «grossartige Geschichte». Der ehemalige GP-Pilot und heutige Sky-F1-Experte betonte an der «Autosport International Show»: «In der Boxengasse spielen sich viel gute Geschichten ab, und Kubicas Rückkehr ist eine davon.»
«Das lässt sich nicht herunterspielen, er stand schon fast vor der Himmelstür. Ich übertreibe nicht, eine kurze Weile war er dem Tod sehr nahe», stellte der Inder klar. «Robert ist ein Freund und es ist fantastisch, ihn wieder fahren zu sehen. Das ist eine der grossen menschlichen Geschichten in der Formel 1.»