Mick Schumacher: So kommt er 2020 in die Formel 1
Die Ferrari-Fahrerakademie 2019, mit weisser Kappe Mick Schumacher
In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Jana Mayer aus Graz wissen: «Ich verfolge seit längerem aufmerksam die Karriere von Mick Schumacher. Könnt Ihr sagen, auf welche Weise er in der Formel 1 an den Start gehen könnte – schon 2019 oder erst 2020?»
Mick Schumacher dürfte vom Reglement her schon in Australien 2019 den Grossen Preis von Australien unter die Räder nehmen. Zur Erinnerung: Als Max Verstappen 2015 im zarten Alter von 17 Jahren sein GP-Debüt gab, zog der Automobil-Weltverband FIA die Handbremse. Denn so mancher fragte sich: Wo soll dieser Jugendwahn enden? Wird eines Tages ein Kartfahrer direkt in den Formel-1-Renner hüpfen? Die FIA schrieb ein Mindestalter von 18 Jahren vor, dazu müssen sich junge Piloten in Nachwuchsserien bewähren, und zwar in zwei Meisterschaften, von welchen mindestens 80 Prozent absolviert werden müssen. Der junge Pilot muss im Zeitraum von drei Jahren 40 Punkte für die so genannte Superlizenz erringen – den Formel-1-Führerschein.
Mick Schumacher kommt derzeit sogar auf 50 Punkte. 30 Zähler hat er dank seines Formel-3-EM-Titels 2018 erhalten, 20 stammen aus dem Jahre 2016, als er in zwei Formel-4-Meisterschaften jeweils Zweiter wurde (in Italien und Deutschland). Das wäre heute nicht mehr möglich: Ab 2019 dürfen nur noch Punkte in einer Meisterschaft pro Kalenderjahr erkämpft werden.
2019 könnte Ferrari seinen Schützling Mick Schumacher daher problemlos bei Testfahrten oder Freitagtrainings einsetzen, etwa bei den Partnern Sauber und Haas, und wäre ein Stammfahrer nicht fit, dürfte Mick sogar einen WM-Lauf fahren.
Bislang ging das Management bei der Karriere von Mick mit Umsicht vor. Nichts wurde überstürzt. Würde dennoch ein GP-Debüt 2020 anvisiert, dann braucht der junge Mick eine solide Saison in der Formel 2. Denn Ende 2019 verfallen jene Punkte, die Schumacher 2016 in der Formel 4 erobert hat. Damit fiele sein Konto auf 30 zurück (für den F3-EM-Titel 2018).
Um wieder auf die erforderlichen 40 Punkte zu kommen, muss er mit seinem Rennstall Prema in der Formel-2-Saison 2019 mindestens Gesamtsechster werden, dafür gibt es 10 Punkte (sowie 20 für Rang 5, 30 für Platz 4 und je 40 für die ersten drei Schlussränge).