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Mazzola (Ex-Ferrari): Mick Schumacher 2019 in F1

Von Mathias Brunner
​Der Italiener Luigi Mazzola war jahrelang Testchef von Ferrari an der Seite von Michael Schumacher. Er fordert von Ferrari, dass der junge Mick Schumacher schon 2019 an GP-Wochenenden teilnimmt.

Mick Schumacher ist in die Fahrerakademie von Ferrari aufgenommen worden. Klar wird in Italien darüber spekuliert, wann der 19jährige Mick im Ferrari sitzen wird. Chancen dazu gibt es zuhauf. Als Formel-3-Europameister besitzt der junge Schumacher die Superlizenz, jenen Führerschein, ohne die kein Rennfahrer im GP-Auto sitzt. An den vier Testtagen innerhalb der Saison (nach den WM-Läufen von Bahrain und Spanien) müssen die Rennställe bei zwei Tagen jungen Fahrern eine Chance geben. Dann könnte Mick im Ferrari sitzen. Es wäre aber auch denkbar, dass er im Alfa Romeo-Sauber oder im Auto von Gene Haas ausrücken darf.

Sebastian Vettel hat im Rahmen des Race of Champions in Mexiko gesagt: «Geben wir Mick Zeit und lassen ihn in Ruhe seinen Weg gehen. Er steht schon genug unter Druck. Aber er hat das Zeug dazu, ein Star zu werden.» Doch mit dem Namen Schumacher sind nun mal alle Augen auf einen gerichtet, das weiss auch Mick Schumacher selber.

Luigi Mazzola arbeitete von 1995 bis 2006 bei Ferrari. Als Chef des Test-Teams spielte er eine gewichtige Rolle für den Aufstieg von Ferrari, mit den fünf WM-Titeln in Folge 2000 bis 2004 von Michael Schumacher. Damals wurde ungehemmt getestet, und zwischen Schumi und dem italienischen Techniker entstand ein Vertrauensverhältnis.

Klar beobachtet Mazzola heute den Aufstieg von Mick Schumacher, samt des feinen Formel-3-EM-Titels 2018. Bei den Kollegen von Autosprint sagt er: «Das ist eine sehr schöne Geschichte. Mick hat bisher seine Tüchtigkeit bewiesen, er hat es verdient, in ein Nachwuchsförderprogramm aufgenommen zu werden.»

«Es macht mir Freunde, dass Ferrari es geschafft hat, Mick Schumacher dem Mercedes-Team vor der Nase wegzuschnappen. Ich halte die Akademie für ein wertvolles Umfeld, um junge Piloten zum Erblühen zu bringen. Gleichzeitig muss ich zugeben: Ich habe nicht viel Vertrauen in die Aussagekraft von Nachwuchsserien. Denn obschon auf dem Papier alle Autos dort gleich sind, so können doch Details grosse Unterschiede ausmachen.»

«Ich schätze, wenn du Schumacher heisst, dann wirst du gut behandelt. Klar spielt das Geld in den Nachwuchsklassen eine grosse Rolle, aber eines kann dir alles Geld der Welt nicht kaufen: Mick musste gewinnen, und er hat gewonnen. Nun tritt er in der Formel 2 an, die ist anspruchsvoller; mal sehen, wie er sich dabei schlägt. Aber die wahre Probe wartet erst später auf ihn, wenn er Formel 1 fährt. Ich finde: Ein Fahrer wie Mick, der in der Formel 3 so oft gewonnen hat, den hätte man sofort in die Formel 1 hieven können. Es ist für junge Fahrer nicht zwingend erforderlich, vor dem GP-Auto im Formel-2-Renner zu sitzen. Die Akademie würde gut daran tun, Mick schon 2019 in freien Freitagtrainings Formel 1 fahren zu lassen.»

«Für einen wie Mick Schumacher muss der Massstab Max Verstappen heissen. Mick kann im Prema-Team auf äusserst kompetente Personen zählen. Vor Jahren hat mich Corinna Schumacher gefragt, ob ich Mick auf seinem Weg begleiten würde. Ich habe ihr ans Herz gelegt, ihn bei einem aussergewöhnlichen Rennstall unterzubringen, und dabei war Prema die beste Wahl.»

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