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Fake News: Bild von neuem McLaren eine Fälschung

Von Mathias Brunner
​Wirbel in Grossbritannien um ein Foto, das McLaren angeblich auf seine Facebook-Seite gestellt und dann in aller Eile gelöscht habe. Es soll den 2019er McLaren zeigen. Nur: Das Bild ist eine Fälschung.

Das verbreitete sich im Internet mit Formel-1-Tempo: Ein angebliches Bild vom 2019er McLaren-GP-Renner vom Typ MCL34. Wer das Foto vergrösserte, erkannte Einiges: Etwa, dass der zweiterfolgreichste Formel-1-Rennstall bei Papaya-Orange bleibt. Oder dass Coca-Cola prominenter auf dem Wagen zu sehen ist, mit einem grossen Schriftzug auf dem Heckflügel. Oder dass die Wagennummer in Chrom-Blau und in futuristischer Schreibweise aufs Auto lackiert ist. Nur – das alles ist Fake News, eine glatte Fälschung.

Schwer nachvollziehbar, wer das Bild ins Netz gestellt hat. Es wurde behauptet, McLaren habe das angebliche Foto des neuen McLaren MCL34 aus Versehen auf Facebook gestellt und dann eilig wieder gelöscht. McLaren bestätigt, dass dies nicht der Wahrheit entspricht. Wie der McLaren wirklich aussieht, erfahren wir erst am 14. Februar.

Abwegig war die Bildkomposition nicht, vielleicht verbreitete sich die Fälschung deshalb so rasend schnell. Die kühne Schriftart für die Startnummer hatte der Fälscher aus dem Netz geklaut, denn McLaren selber hat sie vor ein paar Tagen gezeigt.

McLaren und Coca-Cola arbeiteten 2018 bei drei Rennen zusammen, in Austin (Texas), Interlagos (Brasilien) und auf der Insel Yas (Abu Dhabi). Und hatte McLaren-CEO nicht anlässlich der Autosport International Show angekündigt, dass noch vor Beginn der Wintertestfahrten neue Sponsor-Abkommen verkündet würden? «Wir werden bald zwei weitere Sponsoren bekanntgeben», hatte der Kalifornier versprochen.

Der Kalifornier hat den Coca-Cola-Konzern aus Atlanta von einer Kooperation überzeugen können, damit hatten wir erstmals den berühmten Schriftzug der braunen Brause auf einem Grand-Prix-Renner.

Die Partnerschaft galt lediglich bis zum Ende der Saison 2018 und schloss Werbung für verschiedene Marken ein. Coca-Cola markierte ab 2013 mit dem Energy-Drink «Burn» Präsenz in der Formel 1, als Partner von Lotus.

Coca-Cola war mit dem weltberühmten rot-weissen Schriftzug jahrelang auch in der Formel 1 in Form von Bandenwerbung vorhanden, allerdings handelte es sich um Initiativen von Landes-Ablegern, wie etwa in Brasilien.

Was ein offizielles Engagement von Coca-Cola anging, sagte die Logik – die Formel 1 braucht Coca-Cola mehr als Coca-Cola die Formel 1. Coke ist eine der berühmtesten Marken der Welt, jedes Kind kennt das Getränk. Der Hintergrund des Abkommens mit McLaren war nicht, Coca-Cola bekannter zu machen. Vielmehr sollte mittelfristig für Tochterfirmen wie Dasani und SmartWater geworben.

Zak Brown damals: «Wir fühlen uns geehrt, dass ein Konzern wie Coca-Cola uns ausgesucht hat, um neue Werbewege zu gehen.» Ricardo Fort, Vizepräsident für Sport-Partnerschaften bei Coca-Cola: «Wir sehen McLaren so wie uns als Innovatoren, wir wollen durch unser Engagement eine junge Kundschaft ansprechen und von der Dynamik des Formel-1-Sports profitieren.»

Dasani ist kein natürliches Mineralwasser, sondern Trinkwasser, das aus Leitungswasser besteht, angereichert mit Mineralien. Es wird auch in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten. Dasani wird seit 1999 hergestellt und in verschiedenen Ländern unterschiedlich vermarktet (Bonaqa in Deutschland, Aquarius in Brasilien). Dasani erreichte 2017 einen Umsatz von 1,082 Milliarden Dollar.

SmartWater wurde 1996 in den USA eingeführt und hat sich schnell zu einem der fünf führenden Mineralwasser des Landes entwickelt. 2017 erreichte Coca-Cola damit ein Verkaufspotenzial von 830 Millionen Dollar.

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