Schumacher warnt Vettel: Leclerc gewinnt an Gewicht
Sebastian Vettel und Charles Leclerc
Die italienischen Medien schreiben die Wachablösung bereits herbei. Die Gazzetta dello Sport meinte nach dem Silverstone-GP: «Ferrari hat einen neuen Leader. Leclerc dominiert die Show, während Vettel wieder einmal desaströs ist.»
Der Corriere della Sera meckerte, Vettel verliere wieder einmal den Kopf. «Während der Youngster Leclerc an Prestige gewinnt, scheint der viermalige Weltmeister Vettel nicht in der Lage, die Wiederholung bereits begangener Fehler zu vermeiden. Wie ein Kind reagiert er übereilig und schlecht auf eine direkte Bedrohung. Leclerc bewegt sich dagegen mit genau der Sicherheit, die sein Kapitän verloren hat.»
Fakt ist: Das Momentum liegt bei Leclerc, der Vettel auch im Qualifying zuletzt dreimal in Serie schlagen konnte, im direkten Duell nur noch 4:6 zurückliegt.
In den Rennen steht es nach drei internen «Siegen» ebenfalls 4:6, wobei der Monegasse in Silverstone durch sein sehenswertes Duell gegen Max Verstappen zusätzlich Punkte sammeln konnte.
Denn es gab den direkten Vergleich: Mit dem ersten Angriff auf Verstappen zerstörte Vettel durch die Kollision in Runde 38 sein Rennen komplett, warf Platz drei durch eine Unkonzentriertheit weg.
Er wirkt in seiner fünften Saison bei Ferrari angeschlagen, muss immer wieder Rücktrittsgerüchte dementieren. Ganze drei Punkte trennen ihn noch von seinem Teamkollegen.
Interessant: Vettel nennt seine Saison «schwierig», aber nicht so dramatisch wie vielleicht andere. «Hier und da fehlt vielleicht das Endresultat», sagte er: «Einige Rennen hätten auch anders laufen können. Daher mache ich mir nicht so große Sorgen. Aber ich weiß, dass ich am Sonntag bessere Ergebnisse holen kann.»
«Sebastian muss jetzt aufpassen. Er ist bereits auf dem besten Wege zur Nummer 2 sei», sagte Sky-Experte Ralf Schumacher.
«Charles macht es ihm wirklich nicht leicht. Ich glaube, daran muss er jetzt arbeiten. Charles wird sich freuen intern, klar - der wird jetzt an Gewicht gewinnen im Team.»
«Das ist natürlich auch eine Dynamik: Wenn ein Fahrer stärker und stärker wird, wird sich das Team irgendwann auf ihn konzentrieren. Da muss Sebastian jetzt aufpassen.»