Sebastian Vettel: Titel addio nach Verstappen-Crash
Diese Szene gab in England viel zu reden
Von Rennen zu Rennen wird bei Ferrari von der Wende gesprochen, aber sie will einfach nicht kommen. Ganz im Gegenteil hat Mercedes in Silverstone erneut einen Doppelsieg eingefahren (der siebte des Jahres), während Sebastian Vettel mit seinem Fehler und dem Crash mit Max Verstappen einen möglichen Podestplatz weggeschmissen hat. Mit den 26 Punkten von Hamilton (25 für den Sieg, 1 für die beste Rennrunde) steht es zwischen den beiden Mehrfach-Champions nun – Lewis Hamilton 223 Punkte, Vettel als WM-Vierter bei 123 Punkten.
Vettel hatte vor dem Rennwochenende auf der englischen Traditionsstrecke festgehalten: «Wir müssen nicht nur anfangen, Rennen zu gewinnen, wir müssen dominieren, um das Ruder herumzuwerfen.» Aber das ist auch in England nicht passiert. Wir stehen mit Rennen 10 praktisch bei Saisonmitte (wir haben 21 WM-Läufe in diesem Jahr), der Rückstand von Vettel beträgt 100 Punkte, das sind vier Rennsiege. Anders gesagt: Hamilton könnte bis mindestens Monza Ferien machen und würde noch immer nicht von Vettel überholt werden können.
Sebastian Vettel ging nach dem Rennen sofort zu Max Verstappen, um sein Missgeschick zu erklären. Wie lange würde der Ärger über den Patzer im Heppenheimer brodeln? «Ich ärgere mich, weil wir einen guten Speed hatten und weil wir ein schönes Ergebnis verloren haben, auch wenn mir die Safety-Car-Phase geholfen hatte. Leider habe ich mir dann selber das Leben schwergemacht. Klar musst du Entscheidungen im Zehntelsekundenbereich fällen, aber keiner kann wegreden, dass dies auf meine Kappe geht. Daher wollte ich nach dem Grand Prix sofort zu Max, um mich zu entschuldigen.»
«Wir müssen auch anerkennen, dass Red Bull nicht nur hier in England schnell gewesen ist, sondern überhaupt in den vergangenen Rennen. Das kam also für mich nicht besonders überraschend. Letztlich war Max so flott unterwegs, dass ich ihn wohl ohnehin nicht hätte halten können.»
Zur 10-Sekunden-Strafe der Rennkommissare Garry Connelly (Australien), Felix Holter (Deutschland), Vitantonio Liuzzi (Italien) und Dennis Carter (Grossbritannien) sagt der 52fache GP-Sieger: «Die geht in Ordnung, weil das mein Fehler gewesen ist.»
«Glücklich bin ich nicht, ich habe mir das Rennen selber zerstört. Was uns Mut machen muss: Generell war unser Tempo im Grand Prix nicht schlecht, wir haben auch strategisch das Richtige getan, zu Beginn des Rennens ein wenig länger auf der Bahn zu bleiben. Wir hatten ein solides Reifen-Management. Das Auto hat sich im Rennen gut angefühlt. Trotz des letztlich schlechten Resultats dürfen wir auch Positives mitnehmen.»