Heidfeld: «Mick Schumacher hat sehr gute Karten»
Mick Schumacher
Einen besseren Startschuss hätte sich Mick Schumacher nicht aussuchen können. Das magische Monza, Ferrari-Land, Erinnerungen an den so erfolgreichen Papa, der fünf seiner sieben WM-Titel in Rot gefeiert hat.
Der erste Saisonsieg in der Formel 2 war deshalb besonders emotional für den 21-Jährigen. «Es fühlt sich großartig an! Gerade hier in Monza als Ferrari-Junior zu gewinnen, ist sehr speziell», sagte Schumacher.
Doch für ihn geht es nicht nur um emotionale Siege, sondern auch um die Zukunft. Im zweiten Jahr in der obersten Nachwuchsklasse unterhalb der Formel 1 kämpft Mick Schumacher um ein Ticket für die Motorsport-Königsklasse. Und mit dem Sieg hat er den Schlussspurt eindrucksvoll eingeläutet.
Nach 16 von 24 Saisonrennen belegt Mick Schumacher mit 143 Punkten Gesamtplatz zwei, er liegt nur noch sechs Zähler hinter Spitzenreiter Callum Ilott (149 Punkte/Großbritannien).
Ebenfalls in Lauerstellung: der Russe Robert Schwartzman mit 140 Punkten.
Pikant: Alle drei gehören zur Ferrari-Akademie, also machen sich alle drei Hoffnungen auf ein Formel-1-Cockpit. Der Konkurrenzkampf tobt.
Doch Mick hat gute Karten, glaubt Sky-Experte Nick Heidfeld. «Er ist das zweite Jahr in der Formel 2 dabei, war ganz gut in die Saison gestartet und hat jetzt mit seinem Sieg am Samstag und einem weiteren Podium am Sonntag seine positive Entwicklung unter Beweis gestellt», schrieb Heidfeld in seiner Sky-Kolumne.
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto wird sich bei der Beurteilung seiner Junioren nicht nur die Ergebnisse anschauen, sondern auch die Entwicklung der Fahrer, das Potenzial.
«Was seinen Schritt in die Formel 1 angeht, ist das Wichtigste, dass er zeigt, dass er noch nicht am Maximum angelangt ist, sondern sich weiterentwickelt», so Heidfeld: «Das stimmt mich sehr zuversichtlich, was seine Zukunft und die der deutschen Fahrer in der Formel 1 betrifft. Mick hat schon letztes Jahr bei Alfa Romeo getestet und einen positiven Eindruck hinterlassen und könnte dort schon dieses Jahr, zumindest zum Freitag Training mal im Auto sitzen.»
Das stimmt, RTL und n-tv berichten, dass Mick bereits am Wochenende in Mugello in einem Formel-1-Auto sitzen wird. Unklar ist, ob bei Alfa Romeo oder beim zweiten Ferrari-Kundenteam Haas.
«Wenn man davon ausgeht, dass Ferrari zumindest einen Platz bei Alfa besetzen darf, hat er dort für die nächste Saison sehr gute Karten. Mick hat zwar im Ferrari Junior Program starke Konkurrenz, jedoch hat er es mit seiner starken Entwicklung wahrscheinlich geschafft, seinen Namen für den nächsten Schritt zu seinem Vorteil zu nutzen», so Heidfeld weiter.