Toto Wolff über Strafen: «Kann man diskutieren»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff
Gleich zwei Strafen gab es für Lewis Hamiltons Startübungen auf dem Weg zur Startaufstellung. Der Polesetter unternahm diese nicht im von der Rennleitung vorgeschriebenen Bereich und das stellte sich als kostspieliger Fehler heraus. Denn die Regelhüter Gerd Ennser, Andrew Mallalieu, Mika Salo und George Andreev brummten ihm dafür zwei Mal eine 5-sec-Zeitstrafe sowie zwei Strafpunkte auf.
Der WM-Leader, der die Strafe bei seinem Stopp in der 16. Rennrunde absass, zeigte wenig Verständnis und wetterte nach dem Zieleinlauf als Dritter: «Noch nie hat meiner Meinung zufolge ein Fahrer eine Strafe für so etwas erhalten, und da drängt sich schon der Verdacht auf, dass wir aufgehalten werden sollen, es ist ja auch nicht das erste Mal.»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff durfte dennoch jubeln, denn sein Schützling Valtteri Bottas erbte den ersten Platz, auf dem er auch ins Ziel kam. Damit hielt Mercedes die hundertprozentige Sotschi-Erfolgsbilanz aufrecht – ihr zur Freude des Chefs. «Das ist ein grossartiges Ergebnis, ich bin sehr glücklich und der Sieg von Valtteri war längst überfällig. Er fuhr heute ein ausgezeichnetes Rennen. Er machte keine Fehler, er mangte seine Reifen und kontrollierte am Ende das Rennen bis ins Ziel», erklärte er bei Sky Sports F1.
Zur Strafe von Hamilton erklärte der Wiener diplomatisch: «Die Stewards sagten jeweils, dass ist kein Platz, um Probestarts zu absolvieren und ich stimme ihnen zu. Aber in den Vorgaben der Rennleitung steht, dass man Startübungen auf der rechten Seite nach der Ampel am Ende der Boxengasse machen darf, und da besteht natürlich ein gewisser Interpretationsspielraum. Wir müssen nun analysieren, warum dieser Fehler passiert ist. Und wir müssen die Strafen hinnehmen, auch wenn wir sie nicht befürworten. Denn dass ein Fahrer für so etwas mit einer Strafe im Rennen bedacht wurde, kann man natürlich diskutieren.»
Und Wolff nahm Hamilton in Schutz: «Es ist klar, dass jeder Fahrer frustriert ist, wenn er nicht das Maximum an Punkten wollt. Man muss die DNA eines Rennfahrers respektieren. Ich denke, als Team können wir mit den Plätzen 1 und 3 dennoch zufrieden sein, denn wir konnten unsere Führung in der Team-Wertung ausbauen. Ich bin sehr glücklich für Valtteri und natürlich habe ich auch Verständnis für die Gefühle von Lewis.»
Russland-GP, Sotschi
1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:34:07,868 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +7.729 sec
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +22,729
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +30,558
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +47,065
6. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:02,186 min
7. Esteban Ocon (F), Renault, +1:08,006
8. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:08,740
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:29,669
10. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1:32,995
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
18. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash
WM-Stand Fahrer nach 10 von 17 Rennen
1. Hamilton 205 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 128
4. Norris 65
5. Albon 64
6. Ricciardo 63
7. Leclerc 57
8. Stroll 57
9. Pérez 56
10. Gasly 45
11. Sainz 41
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0
Marken
1. Mercedes 366
2. Red Bull Racing 192
3. McLaren 106
4. Racing Point 104
5. Renault 99
6. Ferrari 74
7. AlphaTauri 59
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0