Rennstrategie für Portugal-GP: Viele Fragezeichen
Grand Prix von Portugal: Ein Stopp? Zwei Stopps?
Die Rückkehr der Formel 1 nach Portugal stellt die Strategen der GP-Rennställe vor einige Knacknüsse. Das beginnt beim Wetter: Regen in der Algarve, erst zum Start soll es aufklaren. Keiner kann sagen, ob die Bahn zu Beginn des Rennens schon trocken sein wird.
Der glatte Asphalt der südportugiesischen Rennstrecke erzeugte im Training seltsame Effekte: Schon geringe Temperaturschwankungen führen dazu, dass an schnelle Rundenzeiten nicht mehr zu denken ist. Der Wind spielt dabei ebenfalls eine grosse Rolle. Das Körnen der Reifen ist ein Thema. Wenn ein Auto zu rutschen beginnt, können sich auf der Reifenlauffläche kleine Gummikörner bilden. Das ist für den Fahrer überaus unangenehm, weil sich das Auto anfühlt, als würde es sich auf Kugellagern bewegen. Das Körnen kann nach wenigen Runden wieder verschwinden, wenn der Pilot vorsichtig ist. Graining entsteht durch ein Zusammenspiel aus Fahrstil, Pistenoberfläche, Abstimmung, Benzinlast und Reifenmischung.
Ebenfalls merkwürdig: Mercedes gelang im Qualifying auf der mittelharten Mischung so schnelle Rundenzeiten wie auf der weichen, das dürfte theoretisch gar nicht möglich sein.
Lewis Hamilton und Valtteri Bottas werden auf mittelharten Pirelli-Reifen losfahren, Max Verstappen (Red Bull Racing) dahinter lauert auf weichen Walzen, dann kommt Charles Leclerc (Ferrari) auch er auf mittelhart. Pirelli-Rennchef Mario Isola: «Das eröffnet interessante strategische Varianten. Entscheidend wird sein, die Reifen im besten Betriebsfenster zu halten. Nur so haften sie ideal auf einer Bahn, die wenig Grip bietet. Die Piste wurde zum Schluss des Qualifyings langsamer, weil die Temperatur sank und weil der Wind zunahm. Die Teams hatten am Freitag nur beschränkt die Möglichkeit zu Dauerläufen, daher ist es nicht klar, wie sich die Reifen über längere Zeit bewähren.»
Auf dem Papier die schnellste Taktik in diesem 66-Runden-Rennen ist ein Einstopper: Start auf mittelhart, Wechsel ungefähr zur Halbzeit des Rennens auf hart. Etwas langsamer – Start auf den weichen Pirelli, Wechsel nach ungefähr 18 Runden auf die harte Mischung.
Ein Zweistopper ist theoretisch langsamer, kann aber wegen des Körnens zur besseren Taktik werden: Start auf weich, nach 14 Runden Wechsel auf mittelhart, nach weiteren 26 Runden erneut Wechsel auf mittelhart.
Qualifying Portimão
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:16,652 min
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +0,102 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,252
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,438
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +0,571
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +0,785
7. Carlos Sainz (E), McLaren, +0,868
8. Lando Norris (GB), McLaren, +0,873
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1,151
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault keine Zeit
11. Esteban Ocon (F), Renault, +0,962
12. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +0,974
13. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1,076
14. George Russell (GB), Williams, +1,136
15. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,267
16. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1,549
17. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1,671
18. Romain Grosjean (F), Haas, +1,712
19. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1,856
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2,125
WM-Stand nach 11 von 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 230 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 147
4. Ricciardo 78
5. Pérez 68
6. Norris 65
7. Albon 64
8. Leclerc 63
9. Stroll 57
10. Gasly 53
11. Sainz 51
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0
Marken
1. Mercedes 391
2. Red Bull Racing 211
3. Racing Point 120
4. McLaren 116
5. Renault 114
6. Ferrari 80
7. AlphaTauri 67
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0