Toto Wolff: «Darauf waren wir nicht vorbereitet»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff
Das Mercedes-Team bekundete im Istanbul-Qualifying mehr Mühe als sonst. Lewis Hamilton landete auf dem sechsten Platz, Valtteri Bottas musste sich gar mit der neuntschnellsten Runde begnügen. Der Rückstand des WM-Leaders auf die Qualifying-Bestzeit von Polesetter Lance Stroll betrug knapp 4,8 sec, seinem Teamkollegen fehlten nahezu 5,5 sec auf die Bestmarke.
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff übte sich nach der Zeitenjagd denn auch in Selbstkritik. Der Wiener holte in seiner Presserunde aus: «Ich glaube, wir haben in diesem Jahr noch keine Pole auf nasser Piste verloren. Aber die Bedingungen waren insofern speziell, als dass es nicht nur nass war, sondern auch ein brandneuer Asphalt gelegt wurde, der rutschig war. Hinzu kamen die kalten Temperaturen.»
«Ich glaube, wir waren einfach nicht in der Lage, die Reifen ins Arbeitsfenster zu bringen. Und man konnte sehen, dass man in diesem Fall nur noch rumrutschte. Die Folge davon sind die massiven Zeitabstände zwischen den Teams und Autos. Ich denke, uns fehlte die nötige Temperatur und deshalb hatten wir auch nie den nötigen Grip», analysierte Wolff.
Über die von den Fahrern lauthals kritisierte Erneuerung des Pistenbelags wollte sich der 48-Jährige nicht auslassen: «Wir hatten auch in Portimão eine neu asphaltierte Strecke und man muss die Bemühungen der lokalen Behörden anerkennen, den Belag zu erneuern. Rückblickend ist man immer schlauer, wir hätten es wohl nicht machen sollen. Aber es ist, wie es ist und es ist auch für alle das Gleiche.»
Und Wolff stellte klar: «Wir müssen unsere Lehren daraus ziehen, denn die Bedingungen waren aussergewöhnlich. Ich sage nicht, es sei zu kalt, nass und rutschig, ich sage, es war kalt, nass und rutschig. Das ist ein grosser Unterschied, denn ich suche keine Entschuldigung für die fehlende Performance. Ich denke, es war eine ungewöhnliche Mischung von Bedingungen, die zusammengekommen sind. Und darauf muss man auch vorbereitet sein, was wir nicht waren.»
«Aber wir haben eine grossartige Gruppe von Leuten, die sich bereits mit der Frage befassen, was wir tun können fürs Rennen und wie wir Schadensbegrenzung Betreiben können», fügte Wolff an. «Und ich bin mir sicher, wenn es wieder so kommt, sind wir in Zukunft besser gerüstet. Ich bezweifle aber, dass wir diese Situation in Bahrain und Abu Dhabi haben werden und ich hoffe, wir werden dort nicht mit der Hitze zu kämpfen haben.»