Haug: «Mercedes zu unterschätzen ist ein Fehler»
Max Verstappen und Lewis Hamilton
Mercedes musste zuletzt Tiefschläge einstecken und im Titelkampf gegen Red Bull Racing Federn lassen. Der Wurm sei drin, konstatierte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nach dem Frankreich-GP.
Die große Frage: Ist das jetzt eine Wende? Hat Red Bull Racing den großen Dominator der vergangenen Jahre überholt?
«Es ist ein bisschen zu früh, aber es könnte nach einer Wende aussehen», sagte der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bei Sky. Und warnt zugleich: «Mercedes zu unterschätzen ist ein Fehler. Die kommen meistens nach Schmerzen, nach Niederlagen sehr stark zurück.»
Er weiß: «Wenn man so viel gewonnen hat, ist man auch ein bisschen verwöhnt und anspruchsvoll. Ich habe nie so viel von dem Spruch 'Second is the first of the Losers' gehalten, weil man muss mit zweiten Plätzen umgehen können. Wenn man 70, 90 Prozent der Rennen gewonnen hat, fünf, sechs, sieben Jahre lang, dann tut das umso mehr weh. Aber es setzt auch Kräfte frei», sagte Haug.
Und nimmt als Beispiel die WM-Niederlage von 2007, als McLaren-Mercedes die WM um einen Punkt an Ferrari und Kimi Räikkönen verlor. Eine bittere Erfahrung. Mit einem Happy End allerdings.
«Wir haben eine WM um einen Punkt verloren 2007. Die Schmerzen muss man sich vorstellen. Unsere Antwort war dann, 2008 mit Lewis Hamilton mit einem Punkt Vorsprung zu gewinnen», sagte Haug.
Er wisse, wie sich beides anfühle, so Haug, «und ich glaube, dass es ganz wichtig ist, mit Niederlagen umgehen zu können. Eine Niederlage mit Platz zwei ist die bestmögliche Niederlage. Ich kenne auch Niederlagen, die eine zweistellige Zahl haben». Dass ein Wurm drin sei, wie Wolff sagte, will Haug nicht sprechen, höchstens von einem «Würmchen».
Haugs Rat: «Mit Ruhe kriegt man es, mit Zusammenhalt. Das können die alles. Der Toto ist ehrgeizig, das ist auch richtig so, anspruchsvoll. Aber das Team hält zusammen. Ich glaube, das war schon immer eine Stärke beim Stern»..
Wolff sieht bei den kommenden Rennen in Spielberg Red Bull Racing vorne, und so sieht es auch Haug. «Sie haben da lange Geraden, es scheint ein Topspeed-Vorteil da zu sein. Wenn ich tippen müsste, würde ich sagen, leichter Vorteil für Red Bull.»
Frankreich-GP, Le Castellet
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:27:26,842 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,904 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +8,811
04. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +14,618
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:04,032 min
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:15,857
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:16,596
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:17,695
09. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:19,666
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:31,946
11. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:39,337
12. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
14. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1 Runde
17. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
WM-Stand nach 7 von 23 Rennen
Fahrer
1. Verstappen 131 Punkte
2. Hamilton 119
3. Pérez 84
4. Norris 76
5. Bottas 59
6. Leclerc 52
7. Sainz 42
8. Gasly 37
9. Ricciardo 34
10. Vettel 30
11. Alonso 17
12. Ocon 12
13. Stroll 10
14. Tsunoda 8
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0
Marken
1. Red Bull Racing 215
2. Mercedes 178
3. McLaren 110
4. Ferrari 94
5. AlphaTauri 45
6. Aston Martin 40
7. Alpine 29
8. Alfa Romeo 2
9. Williams 0
10. Haas 0