Carlos Sainz (Ferrari) nach Crash: «Das tut sehr weh»
Für Carlos Sainz endete das Ungarn-Qualifying mit einer grossen Enttäuschung
«Mir geht es gut», beteuerte Carlos Sainz im «Sky Sports F1»-Interview, als er sich nach seinem Qualifying-Crash in Ungarn den Fragen der Journalisten stellte. Der Spanier hatte bei seinem ersten Versuch im Q2 in der letzten Kurve die Kontrolle über seinen Ferrari verloren und war in die Streckenbegrenzung gekracht.
Sichtlich niedergeschlagen erzählte der 26-Jährige: «Der Unfall hat mich ehrlich gesagt überrascht, denn ich konnte mir nicht erklären, was ich anders oder falsch gemacht hatte. Wenn überhaupt, dann bog ich langsamer als in der vorangegangenen Q1-Runde in die Kurve ein, denn die Reifen fühlten sich anders an und auch der Wind war anders. Trotz der geringeren Tempos verlor ich irgendwie die Kontrolle über mein Auto.»
«Ich sah mir das mit den Ingenieuren an und es hat sich gezeigt, dass mich statt der üblichen 10 km/h Rückenwind ein Windstoss von 35 km/h erfasst hatte, was vielleicht dazu geführt hat, dass mein Heck ausbrach», rätselte Sainz, betonte aber auch gleich: «Es tut mir sehr leid fürs Team und ich will den Wind nicht als Ausrede nutzen, das nehme ich auf mich. Das gehört wohl zum Lernprozess dazu.»
«Normalerweise unterlaufen mir solche Fehler nicht, deshalb tut es sehr weh, dass es so passiert ist», fügte der Ferrari-Neuzugang selbstkritisch an. «Und das ist der denkbar schlechteste Kurs für so einen Zwischenfall. Wir werden nun mit dem Team schauen, was wir tun können, um das so gut wie möglich wieder wettzumachen. Es ist sehr schade, denn im Q1 habe ich eine meiner stärksten Runden als Ferrari-Fahrer hingelegt. Das schmerzt.»
Charles Leclerc: «Nicht zu viele Risiken»
Auch sein Teamkollege Charles Leclerc, der den siebten Startplatz erobern konnte, war nicht zufrieden: «Ich habe heute mehr erwartet. Aber in erster Linie ist es sehr schade, dass Carlos den Unfall hatte. Wir wären sonst sicherlich beide in den Top-10 gelandet. Die Abstände zwischen dem fünften und siebten Platz waren sehr gering, aber es ist, wie es ist.»
«Der Wind drehte sich im Q2 und das hat uns offenbar mehr geschadet als den anderen. Wir müssen uns anschauen, warum das so war», ergänzte der Monegasse. Gleichzeitig machte er sich Mut: «Aber unser Renntempo ist ziemlich stark, deshalb bin ich zuversichtlich für morgen.»
Auf die Frage, wo er sein Team im Vergleich zu WM-Konkurrent McLaren einordne, antwortete Leclerc: «Ich denke, wir sind etwas stärker. Aber wenn wir nicht gleich beim Start nach vorne kommen können, wird es ehrlich gesagt sehr schwierig, das auch unter Beweis zu stellen. Der Start wird wichtig, aber wir können dort auch alles verlieren. Ich werde also nicht zu viele Risiken eingehen.»
Qualifying Hungaroring
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:15,419 min
02. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:15,734
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:15,840
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:16,421
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:16,483
06. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:16,489
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:16,496
08. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:16,653
09. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:16,715
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:16,750
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:16,871
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:16,893
13. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:17,564
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:17,573
15. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, ohne Zeit *
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:17,919
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:17,944
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:18,036
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:18,922
20. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, ohne Zeit **
* Unfall im zweiten Quali-Segment
** Unfall im dritten freien Training, an Quali nicht teilgenommen