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Glock zur Schumacher-Doku: «Das war heftig»

Von Andreas Reiners
Timo Glock 2012 mit Michael Schumacher

Timo Glock 2012 mit Michael Schumacher

Die Netflix-Doku über Michael Schumacher hat viele Menschen bewegt, auch zahlreiche Wegbegleiter. Wie zum Beispiel Timo Glock, den vor allem der letzte Part beeindruckte.

Auch für alte Wegbegleiter war die Netflix-Doku über Michael Schumacher etwas Besonderes. Für Timo Glock waren die knapp zwei Stunden «sehr emotional, es gab viele Punkte, an die man sich zurückerinnert. Und man bekommt einen anderen Blick dafür, was er geleistet hat», so der heutige DTM-Fahrer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com: «Es waren viele Gänsehaut-Momente dabei, wo ich dachte: ‚Wow, was er da geleistet hat.‘ Wie klar und akribisch er gearbeitet hat.»

Es ging in der Doku nicht nur um den Sportler Schumacher, es gab auch private Einblicke. «Da hat man nur einen Bruchteil gesehen, es gibt dir aber schon ein klares Bild darüber, wie er war, als Fahrer und als Privatmensch», so Glock.

Privat anders, aber in den Grundzügen gleich

Glock unterstreicht, was auch die Doku zeigt: Dass Schumacher privat anders war, «in den Grundzügen aber gleich», so Glock. Heißt: «Sehr korrekt, ehrlich, geradeaus und er hat immer das gesagt, was er denkt. Man wusste immer, woran man ist. Es waren so viele Momente, die man zusammen verbracht hat, ich müsste es mir bestimmt noch ein zweites oder drittes Mal anschauen, weil es einfach viele Erinnerungen zurückholt.»

Im letzten, dem fraglos stärksten Teil der Doku, geht es um den Skiunfall und das Leben der Schumachers seitdem. Neue Erkenntnisse zum Gesundheitszustand gibt es dabei nicht, die Aussagen seiner Frau Corinna und von Sohn Mick sind aber emotional genug, um sich ein eigenes Bild zu machen.

Mick Schumacher spricht zum Beispiel darüber, wie es wäre, heute den Vater an seiner Seite in der Formel 1 zu haben: «Das wäre so cool. Das wäre es jetzt. Ich glaube, dass Papa und ich uns jetzt in einer anderen Weise verstehen würden. Einfach, weil wir in einer ähnlichen Sprache sprechen, in der Motorsportsprache. Ich würde alles aufgeben, nur für das.»

Die Stimme des jungen Schumacher bricht, es kommt noch ein «Ja», Mick schaut zu Boden – spätestens jetzt hat auch der Zuschauer einen dicken Kloß im Hals.

«Die 30 Sekunden mit Mick waren heftig», so Glock: «Da ist es mir eiskalt den Rücken heruntergelaufen.» Glock hat die Karriere von Mick schon früh begleitet, er steht dem 22-Jährigen auch heute noch mit Rat und Tat zur Seite, wenn es gewünscht ist.

Mick habe es früher nie so ausgesprochen, aber man habe gemerkt, so Glock, «dass er es sich ganz tief gewünscht hat, dass Michael dabei sein sollte. Ich kann nur den Hut davor ziehen, wie er es aus seinem Kopf herausnimmt, wenn er seinen Job ausübt, obwohl ihn jeder Meter an seinen Papa erinnert», so Glock.

Da sei Schumacher extrem gewachsen und habe anscheinend einen Weg gefunden, beide Welten zu trennen und sich zu fokussieren, so Glock: «Vielleicht tut es ihm auch mal gut, so etwas zu erzählen, damit dann auch mehr Rücksicht genommen wird.»


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