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Sebastian Vettel: Von Aston Martin zu Williams

Von Mathias Brunner
Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel ist jener Fahrer, welcher einen Mercedes-Durchmarsch in Silverstone verhindert hat, mit seinem Sieg 2018. Vier Jahre später fährt er Aston Martin – und Williams!

Seit 2013 hat der Formel-1-Rennstall von Mercedes-Benz fast alle britischen Grands Prix gewonnen. Ausnahme der Regel: Sebastian Vettel gewann auf dem früheren Flugfeld 2018 mit Ferrari.

Vettel und Grossbritannien, das ist enges Band. Als Vettel 2009 zu Red Bull Racing kam, staunten die Mechaniker darüber, wie sich ein junger Mann aus Heppenheim bei britischen Comedy-Serien auskennt und einige Schauspieler sogar täuschend echt nachahmen kann.

Ein britischer Journalist hat einmal augenzwinkernd festgehalten: «Sebastian Vettel spricht ein besseres Englisch als Nigel Mansell.»

Heute steht Vettel in Diensten von Aston Martin. Auf einen dritten GP-Sieg (nach 2009 mit RBR und 2018) würden nur die wagemutigsten Wettfreunde setzen, «aber Top-Ten-Platzierungen müssen für uns drin sein», hielt der vierfache Weltmeister in Kanada fest.

«Ich freue mich immer wieder über den Enthusiasmus der britischen Renn-Fans, sie wissen unseren Sport wirklich zu schätzen. Silverstone ist eine fabelhafte Veranstaltung.»

«Die Rennstrecke bietet ganz verschiedene Kurven, das sollte uns dabei helfen, das Verständnis für unseren Rennwagen zu vertiefen.»

Es gibt noch einen anderen Grund für Seb, sich auf Silverstone zu freuen: Er pilotiert bei einem Schaulauf vor dem Grand Prix den legendären Williams-Rennwagen vom Typ FW14B-Renault, mit dem Nigel Mansell 1992 Weltmeister wurde.

Vettel über diesen Einsatz: «Wie ihr wisst, fahre ich mit der Nummer 5 auf meinem Auto. Aber wie ihr wahrscheinlich auch wisst, gab es eine andere berühmte 5, die ‘Red 5’, die Nigel Mansell gehörte. Zum 30. Jahrestag seines Sieges beim Grand Prix in Silverstone 1992 wollte ich unbedingt mit seinem Siegerauto, dem FW14B, fahren.»

«Also habe ich die Frage gestellt: Kann man mit einem Formel-1-Auto Spass haben und gleichzeitig die Umwelt so wenig wie möglich belasten? Wie könnten wir einen originalen FW14B aus dem Jahr 1992 auf völlig nachhaltige Weise fahren?»

«Könnten wir angesichts des Zeitrahmens und der Tatsache, dass wir nichts am Motor ändern wollten, einen Kraftstoff finden, der den traditionellen fossilen Brennstoff ersetzen würde? Und der es uns ermöglichen würde, das Auto auf umweltfreundliche Weise zu betreiben?»

«Die Antwort lautet: ja. Wir haben alles so gelassen, wie es war, und einen kohlenstoffneutralen Kraftstoff genutzt. Dabei handelt es sich um einen Kraftstoff, der der Umwelt kein CO2 hinzufügt, sondern eine vollständig nachhaltige, kohlenstoffneutrale Lösung darstellt.
Mit dieser Zukunftstechnologie sind wir in der Lage, eine Old-School-Plattform wie ein traditionelles Rennauto am Leben zu erhalten und es ohne ökologische Spuren zu fahren.»

Kamen die Veranstalter aus England auf Vettel zu? «Nein, das war wirklich meine Idee. Ich habe eine besondere Beziehung zu den Rennwagen Anfang der 1990er Jahre, das waren die ersten GP-Boliden, die ich bewusst erlebt habe. Und ich trug bei meinem ersten WM-Titel genau so die 5 wie Nigel vor dreissig Jahren – auch wenn sie auf meinem Auto ein wenig kleiner war!»

«Ich fand, das passt einfach alles zusammen: die 5, die dreissig Jahre, die Tatsache, dass ich den Williams besitze und endlich mal fahren will, passenderweise auf jener Bahn, auf welcher Nigel damals gewonnen hat. Und dann natürlich auch der Umweltfaktor, den ich erwähnt habe. Ich schätze, die Leute werden sich über den Sound des V10-Motors freuen.»

«Klar will ich auch ein wenig das Limit ausloten, aber es ist mein Auto, also werde ich natürlich nicht alles riskieren. Ich freue mich wahnsinnig auf diese Runden, und ich hoffe, die Fans können meine Freude ein wenig teilen.»

Auf kein Team trifft die Bezeichnung Heimrennen eher zu als auf Aston Martin: Die Rennwagenfabrik liegt 800 Meter vom Haupteingang der Traditionsstrecke Silverstone entfernt. Vettel lacht: «Wir sind wirklich fast über die Strasse angesiedelt, mehr Heim-GP geht nicht.»


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