MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Hüpfende Autos: Keine FIA-Strafen in Silverstone!

Von Mathias Brunner
Max Verstappen und Charles Leclerc in Bahrain

Max Verstappen und Charles Leclerc in Bahrain

Vor dem Kanada-GP wurde bekannt: Der Autosport-Weltverband FIA geht gegen die hoppelnden Rennwagen vor. Aber entgegen des ersten Plans wird es in Silverstone keine Strafen für die Rennställe geben.

Die Formel-1-Piloten haben Alarm geschlagen: Sie werden in den 2022er-Flügelautos grün und blau geschlagen. Pierre Gasly gehört zu jenen Piloten, welche eindringlich vor gesundheitlichen Problemen warnen. «Ich habe jetzt schon Schwierigkeiten mit den Bandscheiben.»

Mercedes-Teamchef Toto Wolff vertiefte zu diesem Thema: «Unsere Messungen haben ergeben, dass die Fahrer mit dem Sechsfachen ihres Körpergewichts belastet werden, diese vertikale Belastung kann nicht von den Muskeln verkraftet werden, das geht direkt auf die Knochen.»

Um genau zu sein, werden Nacken und Wirbelsäule am krassesten belastet, Lewis Hamilton hat erklärt, dass er sich jeden Abend behandeln lassen muss, um seinen Rücken in Schuss zu halten. Er stieg in Baku in Zeitlupe aus seinem Silberpfeil und sagte danach: «Noch nie hatte ich in einem Rennwagen solche Schmerzen.»

Die FIA erklärte vor dem Kanada-GP: «Im Interesse der Sicherheit schreitet der Autosport-Weltverband ein. Die Rennställe sind angewiesen worden, vor dem Kanada-GP die notwendigen Einstellungen an den Autos vorzunehmen, um dieses Phänomen zu verringern oder zu eliminieren. Eine entsprechende technische Direktive ist an die Teams verschickt worden.»

«Zu den Massnahmen der FIA gehört, dass Unterboden und Schleifblöcke genauer untersucht werden, sowohl in Bezug auf ihr Design als auch auf ihren Verschleiss. Wir werden ferner eine Obergrenze für Vertikal-Schwingungen definieren.»

Konkret umgesetzt wird das so: Wird bei einem Rennwagen übermässige Oszillation festgestellt, gilt der Wagen als unsicher und muss nachjustiert werden. In der Regel bedeutete dies für einen Rennstall – den Abstand zum Boden erhöhen, Federn und Dämpfer anders einstellen. Das kostet zwar Leistungsfähigkeit, verringert aber das gefürchtete «Bouncing» oder «Porpoising».

Erfüllt ein Wagen auch dann nicht die Vorgaben der Regelhüter, muss ein Team mit Strafen, schlimmstenfalls mit dem Ausschluss rechnen.

Der erste Plan der FIA sah vor: Messungen im freien Training von Kanada, die Teams müssen dann vor der Qualifikation reagieren. Natürlich war dieser Ablaufplan illusorisch. Daraufhin hiess es in Montreal: Messungen auf dem Circuit Gilles Villeneuve, aber in Silverstone muss dann alles passen. Doch auch dieser Ablaufplan ist über den Haufen geworfen.

Am Donnerstagnachmittag bestätigt die FIA: «Die Teams sind verpflichtet, ihre eigenen Messungen vorzunehmen, was übermässige Oszillation angeht. Sie müssen darauf in einer Art und Weise reagieren, damit die Vorgaben der FIA ab dem Grossen Preis von Frankreich erfüllt werden.»

Will heissen: In Silverstone und auf dem Red Bull Ring wird es für übermässig hoppelnde Autos keine Strafen geben.

In der jüngsten technischen Direktive ist überdies umrissen, dass die Unterböden verwindungssteifer und widerstandsfähiger gegen Abschleifen sein muss als bisher. Dafür ist zweites Stützkabel nicht mehr vorgesehen.


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