Sebastian Vettel (Aston Martin): «Rücktritt abstrakt»
Sebastian Vettel in Austin 2017
Grosser Preis der USA 2007 in Indianapolis: Sebastian Vettel springt bei BMW Sauber für den verletzten Polen Robert Kubica ein und wird beim GP-Debüt auf Anhieb Achter, im zarten Alter von 19 Jahren und 349 Tagen.
15 Jahre später fährt Sebastian Vettel seiner Formel-1-Rente entgegen: Noch vier WM-Läufen, in den USA, in Mexiko, in Brasilien und in Abu Dhabi, dann ist Schluss.
Vettel ist einer von nur vier Austin-GP-Siegern im Startfeld auf dem Circuit of the Americas (COTA), 2013 gewann er mit Red Bull Racing – neben Lewis Hamilton (fünf Siege, 2012 sowie 2014 bis 2017), Valtteri Bottas (2019) und Max Verstappen (2021). Und der Heppenheimer soll ein würdiges Goodbye erhalten.
COTA-Geschäftsleiter Bobby Epstein: «Wir möchten Sebastian in einer Art und Weise verabschieden, wie es sich für einen vierfachen Weltmeister und 53-fachen GP-Sieger gehört. Wir haben einige gute Ideen, mal sehen, was wir davon umsetzen können.»
Vettel über COTA: «Vom ersten Rennen an hatte dieser Grand Prix seinen ganz eigenen Stil. Ich glaube, das liegt vorwiegend daran, dass wir von einer ganzen Stadt so herzlich empfangen wurden.» Das ist auch einer der Gründe, wieso sich der Formel-1-Tross in Städten wie Melbourne oder Montreal so wohl fühlt.
Vettel weiter: «In den vergangenen Jahren ist hinzugekommen, dass die Formel 1 in Sachen Popularität in den USA unheimlich zugelegt hat.» Der Werbe-Turbo heisst «Drive to Survive» von Netflix. Vettel weiter: «Aber es ist nicht nur das. Austin ist einfach anders, Austin ist selbst für amerikanische Verhältnisse eine ungewöhnliche Stadt, sie ist nicht typisch amerikanisch, wenn es so etwas in so einem riesigen Land überhaupt gibt. Seit zehn Jahren ist das Rennen hier ein Highlight.»
Noch vier GP-Wochenenden also, kommt der nahende Rücktritt Vettel nicht ein wenig abstrakt vor? «Doch, schon. Es wirkt seltsam, dass so bald alles vorbei sein soll. Besonders stark merkte ich das in Japan, als mir klar wurde – ich fahre hier das letzte Mal. Da war ich ein wenig traurig.»
«Ich habe keine Ahnung, wie Abu Dhabi sein wird. In Sachen Ergebnisse erwarte ich kein Wunder. Aber generell, und vielleicht ist das Formel-1-Denke, blicke ich vorwärts und freue mich darauf, was auf mich zukommt.»
Welche Erinnerungen hat Vettel an COTA? «Am stärksten ist mir in Erinnerung, dass ich das erste Rennen hier vor zehn Jahren hätte gewinnen müssen. Aber ich verlor zu viel Zeit mit Konkurrenten, welchen die blauen Flaggen gezeigt wurde, Hamilton hatte am Ende die Nase vorn, das wurmt mich noch heute.»
Sebastian Vettel beim USA-GP
2007 mit BMW Sauber: 8.
2012 mit Red Bull Racing: 2.
2013 mit Red Bull Racing: Sieger
2014 mit Red Bull Racing: 7.
2015 mit Ferrari: 3.
2016 mit Ferrari: 4.
2017 mit Ferrari: 2.
2018 mit Ferrari: 4.
2019 mit Ferrari: Ausfall (Aufhängung)
2021 mit Aston Martin: 10.