MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Bahrain-Test: Carlos Sainz (Ferrari) vor Verstappen

Von Mathias Brunner
​Die ersten beiden Winterteststunden auf dem Bahrain International Circuit sind vorbei. Die stärksten Eindrücke: Weltmeister Max Verstappen sofort auf Tempo, Carlos Sainz vorne, Aston Martin hat Sorgen.

Max Verstappen macht in Bahrain 2023 dort weiter, wo er in Abu Dhabi 2022 aufgehört hatte: an der Spitze. Der neue Red Bull Racing RB19-Honda lief von der ersten Minute des Formel-1-Wintertests an mustergültig. Der 35-fache GP-Sieger Verstappen legte zunächst nicht nur am meisten Runden zurückgelegt, erst nach 40 Minuten wurde er von Platz 1 verdrängt – allerdings fuhr Ferrari-Pilot Carlos Sainz auf weicheren Experimentalreifen von Pirelli, leicht zu erkennen daran, dass diese Walzen keine Farbkennzeichnung tragen.

Das grösste Sorgenkind in dieser früheren Phase der Testfahrten: Aston Martin. Reservist Felipe Drugovich blieb nach wenigen Minuten wegen eines Elektronikdefekts stehen, gut eine Stunde lang haben wir den Rennwagen von Fernando Alonso nicht mehr auf der Bahn gesehen, dann ging der Brasilianer Drugovich (Formel-2-Champion 2022) wieder auf die Bahn.

GP-Rückkehrer Nico Hülkenberg verbremste sich einige Male am Ende der Start/Ziel-Geraden, in der Regel blieb das linke Vorderrad kurz stehen, allerdings ohne den Haas-Renner neben die Bahn zu setzen. Nach 70 Minuten setzte sich der Emmericher hinter Saiz an die zweite Stelle. Zudem verlor Nico ein Luftleit-Element seines Haas-Renners, als er eine Kurve etwas zu optimistisch anschnitt. Der Wagen musste repariert werden.

Die meisten Verbremser erleben wir in Kurve 10, wo die Bahn leicht abfällt. Zudem ist die Fahrbahn nach aussen geneigt. Auch an den GP-Wochenenden ist das eine Stelle, an welcher Fotografen auf rauchende Reifen lauern.

Wie immer sind die Zeiten mit grösster Vorsicht zu geniessen: Die Rennställe spulen verschiedene Programme ab, auch in Sachen Reifentests. Die Teams fahren auch mit unterschiedlichen Motoreinstellungen.

Was macht eigentlich das Wetter? Perfekte Bedingungen auf dem Bahrain International Circuit – 26 Grad Lufttemperatur, der Asphalt bei 36 Grad, der Wind weniger stark als üblich hier.

Kurze Aufregung wegen des Red Bull Racing-Renners von Max Verstappen? Neigt der RB19 etwa zum gefürchteten Bouncing? Nein, gegen Ende der Start/Ziel-Geraden lauert eine üble Bodenwelle, da setzte der offenbar sehr tief gelegte Wagen von Max hart auf.

Kleine Erinnerung in Sachen Bouncing – das ist eine Auswirkung der modernen Flügelautos, die überaus sensibel auf Veränderungen des Bodenabstands reagieren. Durch die Instabilität etwa einer Bodenwelle reisst die Saugnapfwirkung kurz ab, das Auto geht hoch, und dann baut sich der Abtrieb von neuem auf, der Wagen senkt sich wieder. Das wiederholt sich in sehr schneller Folge. Dieser Effekt ist eine Kombination verschiedener Faktoren. Es geht um Feinheiten der mechanischen Abstimmung und der Aerodynamik.

Nach 90 Minuten setzte sich Verstappen wieder an die Spitze, bevor der Madrilene Sainz konterte. Die ersten Vier liegen innerhalb einer halben Sekunde.

Bahrain-Test, 23. Februar, Stand nach 2 Stunden

1. Carlos Sainz (E), Ferrari SF-23, 1:33,253 min (30 Runden)
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB19-Honda, 1:33,593 (31)
3. Alex Albon (T), Williams FW45-Mercedes, 1:33,671 (25)
4. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C43-Ferrari, 1:33,723 (21)
5. Nico Hülkenberg (D), Haas VF-23-Ferrari, 1:34,787 (26)
5. Pierre Gasly (F), Alpine A523-Renault, 1:34,822 (23)
7. George Russell (GB), Mercedes W14, 1:36,776 (21)
8. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT04-Honda, 1:37,100 (18)
9. Oscar Piastri (AUS), McLaren MCL60-Mercedes, 1:37,502 (15)
10. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin AMR23-Mercedes, 1:37,719 (7)

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