Deutsche Bilanz durchwachsen
Nick Heidfeld kämpft mit Renault im Mittelfeld
Aus deutscher Sicht war die Qualifikation zum Grossen Preis von Grossbritannien eher durchwachsen. Neben dem Umstand, dass Sebastian Vettel diesmal nicht von den der Pole-Position (sondern Rang 2) aus ins Rennen starten wird, hatten auch seine Landsleute mit den Bedingungen und ihren Autos zu kämpfen.
Deshalb gingen die als Regenspezialisten bekannten Deutschen diesmal überwiegend ohne die erwartete Ausbeute aus. Vielleicht, weil es zeitweise abtrocknete…
Zweitbester Deutscher war Nico Rosberg, allerdings als Neunter. Dem Wiesbadener fehlen fast zwei Sekunden auf den Tagesbesten, Mark Webber im Red-Bull-Racing- Renault. Aus Rosbergs Sicht hat Mercedes GP dennoch «Fortschritte gemacht. In Q2 war ich Fünfter, konnte aber im dritten Durchgang aufgrund des einsetzenden Regens meine Zeit im letzten Umlauf nicht entscheidend verbessern. Aber das Auto arbeitet im Trocknen wie bei Nässe zufriedenstellend. Ich denke schon, dass wir uns gegenüber dem Europa-GP in Valencia vor zwei Wochen technisch verbessern konnten.»
Rosbergs Teamkollege Michael Schumacher startet von Rang 13 aus in den neunten Saisonlauf. Der 42-Jährige scheiterte in Q2, in dem ihm eine Zehntelsekunde auf den rettenden zehnten Rang von Pastor Maldonado (Williams) fehlte.
Der siebenmalige Weltmeister sagt: «Es lief heute nicht nach Plan. Um dem Regen zu entgehen, ging ich früh auf die Strecke, aber es war wohl etwas zu früh. Auf meinem letzten Umlauf waren meine Reifen dann schon fertig und ich konnte mich nicht mehr verbessern. Jetzt muss ich sehen, was vom 13. Startplatz aus möglich ist.»
Recht zufrieden wirkte Adrian Sutil, der sich zwei Positionen vor Schumi platzierte. Auch dem Force India-Fahrer fehlte nur eine Zehntelsekunde zur Qualifikation für den dritten Durchgang – und eine Zehntelsekunde auf Teampartner Paul di Resta. Der Gräfelfinger sagt: «Startplatz 11 ist eine gute Ausgangsbasis. Mein Auto läuft bei Trockenheit wie bei Regen gleichermassen anständig.» Sutil vertraut auf seine in der Regel etwas stärkeren Rennleistungen. Dreimal sammelte er 2011 bereits Punkte.
Enttäuschend verlief die Qualifikation für Nick Heidfeld, dem nach zwei teaminternen Quali-Erfolgen in Serie mehr als eine Sekunde auf Teampartner Vitaly Petrov fehlte. Der Mönchengladbacher Routinier wirkte etwas ratlos. «Wir haben sicher etwas an Stärke durch die neue Regelauslegung (Verbot des Anblasens des Diffusors) verloren, aber auch wegen anderer Faktoren.»
Timo Glock war nicht ganz glücklich mit dem Fahrverhalten seines Virgin-Cosworth, er bemängelte fehlende Konstanz im Fahrverhalten. «Das Auto fühlte sich etwas instabiler an als zuletzt in Valencia, obwohl wir nichts geändert haben. Trotzdem habe ich in der Qualifikation das Maximum herausgeholt. Und das ist immer das vornehmliche Ziel.»