MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Carlos Sainz: Vorwürfe wegen Ferrari-Rennstrategie

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz gegen Sergio Pérez

Carlos Sainz gegen Sergio Pérez

​Ferrari-Fahrer Carlos Sainz meldete sich im Grossen Preis von Österreich merkwürdig zu Wort. Danach gab es harte Worte für das Vorgehen von Ferrari. Der Spanier fühlt sich benachteiligt.

Er hat mich behindert. Er hat mich von der Bahn gedrängt. Er fährt ständig neben der Strecke. Das alles haben wir von Formel-1-Fahrern über ihre Rivalen am Funk gehört. Und nun das: «Er hat mich eingeschüchtert», jammerte der Spanier Carlos Sainz am Ferrari-Funk über Sergio Pérez. Auf Englisch: «He intimidated me.»

Wie bitte, was? Der einzige Intimidator, den ich bislang im Spitzenmotorsport kannte, war die NASCAR-Legende Dale Earnhardt, dessen Gegner wussten – wenn der StockCar-Haudegen mit seinem schwarzen Chevrolet herangeflogen kommt, dann ist mit Fahrzeugkontakt zu rechnen. Gegen Rauhbein Earnhardt ist Pérez der reinste Kuschel-Teddy.

Pérez war amüsiert, als er vom Funkspruch von Sainz hörte: «Also jetzt mal ehrlich – wovon redet Carlos überhaupt? Was soll das mit diesem Gerede vom Einschüchtern? Ich verstehe es nicht.»

Carlos Sainz ignorierte nach dem Rennen seine ein wenig peinliche Bemerkung am Funk und sprach nur noch von einem «harten Duell mit Pérez». Grenzwertig war für den Spanier vielmehr die Vorgehensweise seines Rennstalls. Und das hat viel mehr Zündstoff.

Sainz sagt: «Ich hatte heute guten Speed und war schnell genug, um einen Podestplatz zu erringen. Aber ich habe den Mannschaftsspieler gegegen, und das ist nicht zu meinen Gunsten ausgegangen. Das hinterlässt einen bitteren Geschmack im Mund.»

Der Madrilene spricht die Situation an, als er hinter seinem Ferrari-Stallgefährten Charles Leclerc lag und andeutete, dass er schneller fahren kann. Ferrari gab die Order aus, die Reihenfolge zu belassen.

Carlos: «Das ist jammerschade, denn ich bin ein gutes Rennen gefahren und fühlte mich im Wagen sehr wohl. Es bleibt einfach die Gewissheit, dass ich hier mehr hätte erreichen können. Unter virtueller Safety Car-Phase neue Reifen auszufassen, das hat mein Rennen kompromittiert, ich musste mich wieder nach vorne kämpfen und musste meinen Reifen viel zumuten. Und so war letztlich gegen Pérez nichts auszurichten.»

Österreich-GP, Red Bull Ring

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:25:38,360 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +5,155 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +17,188 sec
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +21,377 sec
05. Lando Norris (GB), McLaren, +26,327 sec
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +30,317 sec
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +39,196 sec
08. George Russell (GB), Mercedes, +48,403 sec
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +57,667 sec
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +59,043 sec
11. Alex Albon (T), Williams, +69,767 sec
12. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
13. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde
14. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
16. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1 Runde
18. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
19. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Nico Hülkenberg (D), Haas, Motorschaden

WM-Stand (nach 9 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 229 Punkte
02. Pérez 148
03. Alonso 129
04. Hamilton 108
05. Sainz 86
06. Leclerc 72
07. Russell 70
08. Stroll 43
09. Ocon 31
10. Norris 22
11. Gasly 17
12. Hülkenberg 9
13. Albon 7
14. Piastri 5
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 2
18. Magnussen 2
19. De Vries 0
20. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 377 Punkte
02. Mercedes 178
03. Aston Martin 172
04. Ferrari 158
05. Alpine 48
06. McLaren 27
07. Haas 11
08. Alfa Romeo 9
09. Williams 7
10. AlphaTauri 2

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: «Das Update muss greifen»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko analysiert exklusiv für SPEEDWEEK.com das GP-Wochenende auf dem Silverstone Circuit und spricht auch über die Red Bull Junioren und das anstehende Rennen auf dem Hungaroring.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 16.07., 13:10, Motorvision TV
    Monster Jam Championship Series
  • Di. 16.07., 15:00, Motorvision TV
    Icelandic Formula Off-Road
  • Di. 16.07., 15:25, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Di. 16.07., 16:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 16.07., 16:20, Motorvision TV
    Motorradsport: FIM Enduro World Championship
  • Di. 16.07., 16:50, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Di. 16.07., 17:00, Eurosport 2
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Di. 16.07., 17:40, Motorvision TV
    FIM E-Explorer
  • Di. 16.07., 18:10, Motorvision TV
    FIM Sidecarcross World Championship
  • Di. 16.07., 19:00, Motorvision TV
    FIM Trial World Championship
» zum TV-Programm
6