Sieger Max Verstappen: «Mein Auto ist der Hammer»
Kurz nach dem Start: Max Verstappen vor Charles Leclerc
Das war wahrlich weltmeisterlich: Der 25-jährige Niederländer Max Verstappen fährt zur riesigen Freude der zahlreichen Fans aus seiner Heimat beim Grossen Preis von Österreich auf dem Red Bull Ring zum 42. GP-Triumph. Max erzielt damit seinen siebten Saisonsieg (nach Bahrain, Australien, Miami, Monaco, Spanien und Kanada), seinen fünften auf der Traditionsstrecke in der Steiermark (vier Österreich-GP-Siege, ein Steiermark-GP-Sieg), seinen fünften hintereinander 2023.
Gleichzeitig bedeutet der Sieg von Verstappen den 86. Podestplatz des Unersättlichen und der 101. GP-Sieg für den Formel-1-Rennstall Red Bull Racing. RBR bleibt 2023 ungeschlagen (neun Siege), zusammen mit dem WM-Finale 2022 in Abu Dhabi sind es sogar zehn Volltreffer in Folge, besser hat das in der Geschichte der Formel 1 nur ein Rennstall gemacht, 1988 McLaren, da waren es mit Ayrton Senna und Alain Prost sogar elf Siege hintereinander.
Hat dieser Max Verstappen eigentlich keine Nerven? Für die letzte Rennrunde holte sich der Niederländer noch rasch frische, weiche Pirelli-Reifen ab, um sich den Extrapunkt für die beste Rennrunde zu sichern. Zum Glück konnte er sich auf seine Mechaniker verlassen, der Wechsel klappte reibungslos.
«Nicht geplant war mein Stopp kurz vor Schluss. Das Team wurde ein wenig überrascht. Für mich war das kein grosses Risiko. Vielleicht war es für das Team anders.»
«Mein Auto war einfach der Hammer heute», sagt der zweifache Weltmeister. «Und makellose Boxenhalte waren das Sahnehäubchen.»
Kurz nach dem Start musste sich Verstappen gegen den aufsässigen Leclerc sehr breit machen, um den RBR-Rennwagen in Führung zu halten, aber da biss sich Charles am Niederländer die Zähne aus. «Danach drehte sich wie oft fast alles um kluges Reifen-Management», sagt Max. «Gegen Charles machte ich mir keine Sorgen, ich wusste, dass er stark ist, aber ich wusste auch, dass wir ein schnelleres Auto haben.»
«Zu Beginn musste ich mich gegen Charles wehren, aber ich vertraue ihm und weiss, dass er keine Dummheiten macht. Und als ich im späteren Verlauf des Rennens wieder auf ihn trat, konnte ich ihn mir in Ruhe zurechtlegen, denn ich wusste, dass wir mehr Speed haben. Das war nur eine Frage der Geduld.»
«Wir hatten wenig Erfahrungen mit den Reifen im Dauerlauf, weil wir ja am Freitag wegen des Sprint-Formats nach nur einem freien Training sofort in die Qualifikation gingen. Der Reifenverschleiss war höher als erwartet, auch von daher war es wichtig, dass wir aus jedem Rennsegment das Beste machen, und wir haben das heute perfekt hinbekommen. Das hat heute enormen Spass gemacht.»
Als es wegen des Ausfalls von Nico Hülkenberg eine virtuelle Saety-Car-Phase gab, kamen die Ferrari-Fahrer an die Box, Red Bull Racing liess Verstappen aber draussen. Hat sich Max nicht Sorgen gemacht, ob dies die richtige Entscheidung war?
Verstappen: «Ich hatte zuvor gesehen, dass wir uns verhältnismässig einfach ein Zeitpolster herausfahren können, und wir haben gemeinsam entschieden, uns an die geplante Vorgehensweise zu halten. Sorgen habe ich mir deswegen keine gemacht.»
«Wir haben an diesem Wochenende als Mannschaft perfekt gearbeitet und das Maximum an Punkten geholt. Ich geniesse es in vollen Zügen, diesen Rennwagen zu fahren. Das alles ist nicht selbstverständlich, denn ein Sprint-Wochenende ist mit einer gewissen Hektik verbunden. Bei uns hat alles funktioniert. An diesem Abend erlauben wir es uns, überglücklich zu sein und diesen Sieg tüchtig zu feiern, aber schon ab Morgen Montag gilt – volle Konzentration für das kommende GP-Wochenende in Silverstone.»
«Du darfst nie erwarten, dass ein Wochenende so gut verläuft. Aber wir haben auch heute alles richtig gemacht. Ich fühlte mich im Auto pudelwohl.»
Österreich-GP, Red Bull Ring
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:25:38,360 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +5,155 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +17,188 sec
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +21,377 sec
05. Lando Norris (GB), McLaren, +26,327 sec
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +30,317 sec
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +39,196 sec
08. George Russell (GB), Mercedes, +48,403 sec
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +57,667 sec
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +59,043 sec
11. Alex Albon (T), Williams, +69,767 sec
12. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
13. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde
14. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
16. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1 Runde
18. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
19. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Nico Hülkenberg (D), Haas, Motorschaden
WM-Stand (nach 9 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 229 Punkte
02. Pérez 148
03. Alonso 129
04. Hamilton 108
05. Sainz 86
06. Leclerc 72
07. Russell 70
08. Stroll 43
09. Ocon 31
10. Norris 22
11. Gasly 17
12. Hülkenberg 9
13. Albon 7
14. Piastri 5
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 2
18. Magnussen 2
19. De Vries 0
20. Sargeant 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 377 Punkte
02. Mercedes 178
03. Aston Martin 172
04. Ferrari 158
05. Alpine 48
06. McLaren 27
07. Haas 11
08. Alfa Romeo 9
09. Williams 7
10. AlphaTauri 2