MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

2. Training Monza: Sainz vorne, Crash von Pérez

Von Mathias Brunner
Bestzeit für Carlos Sainz im Ferrari

Bestzeit für Carlos Sainz im Ferrari

​Zweites Training zum Grossen Preis von Italien im Autodromo Nazionale di Monza: Carlos Sainz erzielt im Ferrari Bestzeit, Lando Norris verblüfft mit Platz 2, Sergio Pérez setzt sein Auto neben die Bahn.

Monza, der Highspeed-Tempel der Königsklasse im königlichen Park: Die älteste aller GP-Strecken aus den 1920er Jahren, die heute noch verwendet werden, ist auch jene mit den höchsten Geschwindigkeiten – Monza, das bedeutet flach gestellte Flügel und durchgetretenes Gaspedal.

Nach der Bestzeit von Max Verstappen in den ersten 60 Trainingsminuten begann die zweite Übungsstunde bei 26 Grad Lufttemperatur, die Rennstrecke bei Start und Ziel 35 Grad warm.

Nach nur drei Minuten rote Flagge: Aston Martin-Fahrer Lance Stroll musste seinen Rennwagen zur Seite stellen, gemäss des Teams wegen eines Problems mit der Spritversorgung. Wie üblich im freien Training lief die Uhr weiter, während von der Box fieberhaft Mittel und Wege gesucht wurden, damit der Kanadier seinen Renner wieder in Gang setzen kann. Das klappte nicht, Lance Stroll hatte Feierabend.

Besonders bitter für den Drittplatzierten des Monza-GP 2022: Am ersten freien Training hatte er gar nicht teilgenommen, weil Aston Martin den jungen Felipe Drugovich einsetzte.

Nach sieben Minuten Pause war die Bahn wieder frei, und an der Spitze ging das Duell Max Verstappen (Red Bull Racing) gegen Carlos Sainz (Ferrari) weiter aus dem ersten Training. Dann mischte sich dort vorne Alex Albon im Williams ein, der Thai-Brite aber schon auf weichen Reifen. Der windschlüpfige Rennwagen des Traditionsrennstalls ist wie gemacht für die schnelle Monza-Bahn.

Oscar Piastri musste in der zweiten Schikane dem Mercedes von Lewis Hamilton ausweichen, der englische Superstar hatte den jungen Australier wohl übersehen.

Viele Fahrer versuchten früh einen Quali-Versuch auf weichen Reifen, wie üblich entstand vor der Parabolica sofort ein kleiner Feierabend-Stau – Vorgeschmack darauf, was wir am Samstag hier in Monza im Abschlusstraining erleben könnten. Es wäre nicht das erste Mal.

Nach 20 Minuten Begeisterung auf den Tribünen: Neue Bestzeit des bislang an diesem Wochenende in toller Form fahrenden Carlos Sainz, sein Ferrari-Stallgefährte Charles Leclerc eine Viertelsekunde dahinter Zweiter, dann erst Weltmeister Max Verstappen.

Derweil hatten es die fleissigen Helfer an der Monza-Rennstrecke geschafft, das Fahrzeug von Stroll zu Aston Martin zurückzubringen. Die Mechaniker fielen über den Wagen her, um Lance vielleicht noch ein paar Trainingsrunden zu spendieren.

Lewis Hamilton monierte die Abstimmung seines Mercedes: Alleine im ersten Pistenteil gingen sechs Zehntelsekunden verloren, da gibt es noch viel Arbeit.

Stand nach 30 Minuten: Sainz vor Leclerc, dann Alonso vor den beiden Red Bull Racing-Rennwagen.

Der Mexikaner Pérez liess sich weiche Pirelli-Reifen geben – neue Bestzeit, knapp vor Sainz, der kurz neben der Bahn war.

Dann griff Verstappen auf weichen Reifen an, aber der Niederländer blieb im Verkehr hängen und konnte nur die drittbeste Zeit erzielen. Die Wiederholung zeigte: Max musste sich an acht Autos vorbei manövrieren auf dem Weg zur persönlichen Bestzeit.

Ausrufezeichen nach fast 40 Minuten von Lando Norris im McLaren, neue Bestzeit, zur gleichen Zeit schimpfte Verstappen am Funk über den Verkehr. Sein Renningenieur Gianpiero Lambiase: «Ruhig Blut, Max, es ist nicht Qualifying.» Der Wunsch des Champions auf einen zweiten Quali-Versuch blieb unerfüllt.

Verstappen maulte: «Ja, aber ich wollte herausfinden, was der Wagen wirklich macht.»

Pérez wurde in der Parabolica von einem Mercedes eingebremst, dort war für Hamilton keine Zeit mehr, um einen besser passenden Heckflügel zu montieren. Stattdessen musste Lewis nach einer geringfügigen Korrektur am Frontflügel wieder auf die Bahn.

Nochmals: Verkehr wird am Samstag ein Reizthema sein.

Dann wieder Applaus auf den Rängen: Carlos Sainz wieder vorne, um 19 Tausendstelsekunden vor Norris. Blinzeln Sie mal, so schnell Sie können – so gross ist der Vorsprung von Sainz auf Norris.

Stand nach 45 Minuten: Sainz, Norris, Pérez, Piastri, Verstappen, Leclerc, Albon, Alonso, Russell und Hülkenberg.

Die Probleme von Hamilton gingen weiter – in der zweiten Schikane neben der Bahn, das Handling weiterhin nicht nach dem Geschmack des siebenfachen Champions.

Zehn Minuten vor Schluss rutschte Sergio Pérez am Ausgang der Parabolica von der Bahn, rote Flagge.

Vier Minuten vor Schluss konnte es wieder losgehen, aber an der Reihenfolge änderte sich nichts mehr.

Carlos Sainz an seinem 29. Geburtstag mit Ferrari in Monza auf Rang 1.

2. Training, Monza

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:21,355 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, +0,019
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +0,185
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +0,190
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,276
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,361
07. Alex Albon (T), Williams, +0,624
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,716
09. George Russell (GB), Mercedes, +0,821
10. Nico Hülkenberg (D), Haas, +0,936
11. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1,219
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1,240
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1,296
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1,341
15. Esteban Ocon (F), Alpine, +1,361
16. Logan Sargeant (USA), Williams, +1,400
17. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +1,428
18. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1,812
19. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1,991
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, ohne Zeit


1. Training, Monza

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:22,657 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, +0,046 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +0,177
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,309
05. George Russell (GB), Mercedes, +0,532
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,557
07. Lando Norris (GB), McLaren, +0,584
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,612
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +0,614
10. Alex Albon (T), Williams, +0,787
11. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +0,789
12. Logan Sargeant (USA), Williams, +1,004
13. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1,176
14. Pierre Gasly (F), Alpine, +1,274
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1,295
16. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1,410
17. Esteban Ocon (F), Alpine, +1,433
18. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin, +1,483
19. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1,560
20. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1,575

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