Formel 1: Ein selten kurioser Unfall

1. Training USA: Verstappen vor Leclerc und Hamilton

Von Mathias Brunner
Bestzeit für Weltmeister Max Verstappen

Bestzeit für Weltmeister Max Verstappen

​Einziges freies Training zum Grossen Preis der USA auf dem Circuit of the Americas bei Austin (Texas): Weltmeister Max Verstappen erzielt Bestzeit, Kevin Magnussen (Haas) verblüfft mit Platz 5.

Nach Katar folgt in Texas gleich das zweite Sprintwochenende hintereinander: Die Fahrer haben lediglich 60 Minuten Zeit, die Abstimmung ihrer Rennwagen zu verfeinern, dann wird es (23.00 europäischer Zeit, 16.00 in Texas) schon ins Abschlusstraining für den Grossen Preis der USA gehen.

Besonders unter Druck: Haas, Mercedes, AlphaTauri und Aston Martin. Haas bringt hier für Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen ein massiv umgebautes Auto auf die Bahn, mit frisch geformten Seitenkästen, Motorabdeckung, einem neuen Boden, einer optimierten Bremsbelüftung an der Vorderachse.

Mercedes hat ebenfalls die letzte Evo-Stufe am Wagen, in Form eines neuen Unterbodens. Neu bei AlphaTauri: Unterboden und Motorverkleidung. Neu bei Aston Martin: Diffusor, Kanten des Unterbodens, Motorverkleidung, Beam Wing (Zusatzflügel über dem Getriebe). Die Teams haben nur eine Stunde Zeit, um mit den ganzen Verbesserungen zu arbeiten.

Das freie Training begann bei 32 Grad, die Rennstrecke 37 Grad warm. Max Verstappen mit seinem dunkelblau-goldenen Helmdesign, das er nach seinem Titelgewinn erstmals gezeigt hat.

Formel-1-Champion Jenson Button: «Auf dieser Strecke ist der Reifenverschleiss dramatisch. Und die Fahrer haben wenig Zeit, um das Auto abzustimmen. Für mich bedeutet dies – die Piloten werden in der Quali und im weiteren Verlauf des Wochenendes alle Hände voll zu tun haben.»

Max Verstappen setzte sich sofort an die Spitze, vor Nico Hülkenberg im verbesserten Haas-Rennwagen. Die meisten Fahrer zunächst auf dem harten Reifen von Pirelli, nur McLaren experimentierte sofort mit der mittelharten Mischung.

Die Strecke entwickelte sich rapide, die Reihenfolge in den Top-Ten änderte alle paar Sekunden.

Schreckmoment für Ferrari-Fahrer Carlos Sainz in den S-Kurven: «Oh mein Gott, Lando hat mich wohl nicht kommen sehen.» Der Ferrari schoss knapp am langsamen McLaren von Norris vorbei, nochmals gut gegangen.

Zeitlupenaufnahmen zeigen: COTA ist so wellig wie eh und je, auch wenn einige Kurven frisch asphaltiert worden sind (Kurve 12, Kurven 14 bis 16). Sainz am Funk: «Das Auto springt schlimm herum.»

Stand nach 15 Minuten: Verstappen knapp vor Hamilton, dann Magnussen, Tsunoda und Pérez, Rückkehrer Ricciardo auf P9, Hülkenberg auf P12. Haas sandte Magnussen und Hülkenberg mit unterschiedlicher Abstimmung auf die Bahn, um in der knapp bemessenen Zeit möglichst viel zu lernen.

Aston Martin orderte Lance Stroll an die Box: «Wir haben ein Problem mit der Bremse links vorne, bitte komm langsam an die Box und bremse nur, wenn du bei uns anhältst.» Die Mechaniker machten sich an die Arbeit und zerlegten die Bremse. Wertvolle Minuten verstrichen.

Neue Bestzeit von Lewis Hamilton nach 20 Minuten, eine Zehntelsekunde vor Champion Verstappen, dann Norris, Tsunoda, Magnussen, Leclerc, Pérez und Ricciardo. An dieser Reihenfolge änderte sich eine Weile nichts, weil sich die Fahrer auf Dauerläufe verlegten. Noch kein Fahrer auf den weichen Walzen.

Nach 34 Minuten entging Oscar Piastri einem Crash: Er konnte seinen McLaren mit einer Mischung aus viel Können und etwas Glück abfangen und der Pistenbegrenzung entgehen, nachdem er auf einen Randstein geraten und durch die Wiese gefahren war.

Nach 40 Minuten wurde am Aston Martin von Stroll noch immer gearbeitet, der Kanadier stand frustriert neben seinem Rennwagen. Er wird mit fünf Runden Erfahrung in die Quali gehen müssen. Auch am Wagen von Alonso war die Bremsentemperatur zu hoch, immerhin konnte der Spanier fahren.

Neue Bestzeit durch Lando Norris im McLaren 20 Minuten vor Schluss auf mittelhaften Reifen, der Engländer vor Hamilton, Verstappen, Alonso, Sainz, Tsunoda und Magnussen.

Der Unterschied mit weichen Pirelli ist markant: Neue Bestzeit von Alex Albon im Williams zwölf Minuten vor Schluss.

Weltmeister Max Verstappen schnappte sich einen Satz weicher Walzen und übernahm wieder die Spitze vor seinem früheren Red Bull Racing-Stallgefährten, dahinter verblüffte Haas mit einer guten Zeit von Kevin Magnussen, Nico Hülkenberg hatte keine fehlerfreie Runde.

1. Training, USA

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:35,912 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,156 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,281
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +0,300
05. Kevin Magnussen (DK), Haas, +0,560
06. George Russell (GB), Mercedes, +0,562
07. Alex Albon (T), Williams, +0,580
08. Carlos Sainz (E), Ferrari, +0,621
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, +0,790
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +0,793
11. Logan Sargeant (USA), Williams, +1,075
12. Esteban Ocon (F), Alpine, +1,154
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1,192
14. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +1,240
15. Lando Norris (GB), McLaren, +1,344
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1,506
17. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1,605
18. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1,840
19. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,508
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +4,028

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