Formel 1: Ein selten kurioser Unfall

Brasilien-GP ohne Felipe Massa: Rechtsstreit mit FIA

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton und Felipe Massa 2022

Lewis Hamilton und Felipe Massa 2022

​Der langjährige GP-Fahrer Felipe Massa geht rechtlich gegen den Autosport-Weltverband FIA und die Formel 1. Aus diesem Grund wird er beim Heim-Grand Prix von Interlagos wohl fehlen.

Vor einem Jahr war der 269-fache GP-Teilnehmer Felipe Massa an der Rennstrecke Interlagos seiner Heimatstadt São Paulo allgegenwärtig: Er knuddelte seinen Gegner der dramatischen WM-Entscheidung 2008, Lewis Hamilton, er ehrte Kevin Magnussen nach dessen sensationeller Pole-Position mit Haas, er gratulierte George Russell zum ersten GP-Sieg des Engländers.

2023 ist alles ganz anders. Der elffache GP-Sieger Massa will den Autosport-Weltverband FIA und Formula One Management (FOM) verklagen und wird aus diesem Grund am kommenden Wochenende in Interlagos wohl fehlen.

Der Hintergrund: Nelson Piquet Jr. hatte 2008 beim Rennen von Singapur absichtlich einen Unfall herbeigeführt, um seinem Renault-Teamkollegen Fernando Alonso zum Sieg zu verhelfen.

Die Rechtsvertreter von Massa argumentieren, die FIA und die Formel 1 hätten noch während der laufenden Saison von dieser Verschwörung gewusst, hätten aber dagegen nichts getan. Wäre jedoch das Ergebnis des Singapur-GP annulliert worden, hätte dies Massa am Ende zum Weltmeister gemacht.

Die Anwälte von Massa haben die FIA und die Formel 1 zu einer Stellungnahme aufgefordert und warten noch immer auf Antwort.

So lange diese Klärung nicht vorliegt, bleibt der inzwischen 42-jährige Massa dem Fahrerlager fern. Geplant waren eigentlich Auftritte in Monza und Suzuka. Und natürlich in seiner Heimatstadt São Paulo.

An sich ist Felipe Massa Botschafter der Formel 1. In dieser Funktion war er auch vor einem Jahr beim Rennwochenende dabei.

Ein WM-Ergebnis der Formel 1 nachträglich auf rechtlichem Weg zu kippen, das hat es noch nie gegeben. Seitens FIA gilt: Mit der Durchführung der FIA-Siegergala (in der Regel innerhalb von zwei Wochen nach dem Formel-1-Finale) gilt das WM-Ergebnis als zementiert.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters hat FIA-Chef Mohammed Ben Sulayem erklärt: «Ich habe zu Felipe Massa gesagt – du kannst tun, was immer du als richtig erachtest. Aber die FIA wird sich schützen. Wir haben Statuten, wir haben Regeln, und nach einer gewissen Zeit lässt sich gegen ein Ergebnis nichts mehr machen. Doch natürlich kann das rechtlich angefochten werden.»

Felipe Massa hat erklärt, dass es ein solches Gespräch mit dem FIA-Chef nicht gegeben habe.

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