MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Fernando Alonso (Aston Martin): Knapper geht’s nicht

Von Mathias Brunner
Grandioser dritter Platz für Fernando Alonso

Grandioser dritter Platz für Fernando Alonso

​Beim 40. Formel-1-WM-Lauf auf der brasilianischen Rennstrecke Interlagos erringt Fernando Alonso den dritten Platz, mit einer weltmeisterlichen Darbietung in Sachen Verteidigung und Angriff gegen Sergio Pérez.

Wer sonst als Fernando Alonso hätte das hingekriegt? Nicht nur, dass sich der zweifache Formel-1-Champion mit seinem Aston Martin-Rennwagen weltmeisterlich gegen Sergio Pérez im klar schnelleren Auto von Red Bull Racing verteidigte. Als Pérez dann endlich vorbei war, konterte Alonso, holte sich Rang 3 zurück und kam mit dem Vorsprung von 53 Tausendstelsekunden ins Ziel. Zu diesem Zeitpunkt hielt es im Autodrom niemanden mehr auf den Sitzen.

Der 42-jährige Spanier strahlt nach seinem 106. Podestplatz in der Königsklasse, seinem achten in dieser Saison und seinem ersten seit Zandvoort: «Ich bin so erleichtert. Wir haben uns im zweiten Saisonteil meist schwergetan, es gab Schwierigkeiten mit der Standfestigkeit, und wir haben noch immer Mühe, unser Auto zu verstehen.»

«Wir brauchten Verbesserungen ans Auto, um ein klareres Bild für die Entwicklung in Sachen 2024 zu erhalten, aber das klappte alles nicht so nach Wunsch. Wir haben nun den Wagen so zurückgebaut, wie er im ersten Teil der Saison gelaufen ist, damit sind wir offensichtlich wieder flotter unterwegs.»

«Man darf nicht unterschätzen, wie kompliziert die Aerodynamik von modernen Flügelautos halt ist. Wir haben ein wenig experimentiert, aber dabei durften wir auch nicht vergessen, dass wir ja dieses Jahr auch konkurrenzfähig sein sollten.»

Der 32-fache GP-Sieger berichtet: «Ob diese das süsseste Siegerpodest ist meiner Karriere? Keine Ahnung, aber ich kann sagen – knapper geht es nicht.»

«Das war alles unfassbar intensiv, wie ich verteidigen musste, was ich den Reifen zumuten darf, wie ich die Batterie gegen Pérez einsetzen muss, um vorne zu bleiben.»

«Im letzten Renndrittel hatte ich zunächst den Eindruck, dass ich das im Griff habe. Aber fünf Runden vor Schluss legte ich Tempo zu, ich wusste, dass da noch Leben in meinen Reifen ist. Leider hatte auch Checo seine Reifen geschont und konnte noch schneller machen.»

«Auf einmal war er ganz nahe an mir dran. Und zwei Runden vor Schluss ging er an mir vorbei. Im ersten Moment schoss mir durch den Kopf – okay, jetzt ist Platz 3 halt flöten. Aber dann fand ich: Eigentlicht geht das so nicht. Ich merkte auch schnell, dass er mir nicht gleich wegzieht, sondern dass ich dran bleiben kann.»

«Also griff ich an und holte mir den dritten Platz zurück. Was für ein Gefühl! Vor allem ist das sehr schön für die ganze Aston Martin-Mannschaft, auch dank Lances fünftem Platz. Denn in den vergangenen Rennen und besonders in Mexiko haben wir nicht gut ausgesehen, und das tat weh.»

«Wir sagten uns alle: Wir können das besser. Es war grandios zu sehen, wie sich alle in die Arbeit gekniet haben, um uns nach der Schlappe in Mexiko aufzurappen.»

Wie im alles in der Welt konnte sich Alonso so lange vor Pérez halten? «Wenn du vorne liegst, hast du das ungestört angeströmte Auto, du hast es auch einfacher, den Reifen Sorge zu tragen. Die Schlüsselstelle war die Passage der Kurven 10 bis 12, hier entschied sich, wie nahe ein Gegner auf der folgenden langen Gerade aufrücken und attackieren kann. Und dann musst du daran denken – selbst wenn er vorbeigeht, hast du nach dem Senna-S die Chance, auf der Gegengeraden zu kontern.»

«Wir haben hier den alten Schmiss wiedergefunden, und von mir aus könnten wir gleich morgen in Las Vegas auf die Bahn gehen.»

Rennen, Brasilien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:56:48,894 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +8,277 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +34,155
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +34,208
05. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +40,845
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +50,188
07. Pierre Gasly (F), Alpine, +56,093
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +62,859
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +69,880
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
11. Logan Sargeant (USA), Williams, +1
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1
13. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +1
14. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2 Runden
Out
George Russell (GB), Mercedes, Motor
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Motor
Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, Motor
Kevin Magnussen (DK), Haas, Unfall
Alex Albon (T), Williams, Unfall
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Hydraulik

WM-Stand (nach 20 von 22 Grand Prix, inkl. 6 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 524 Punkte
02. Pérez 258
02. Hamilton 226
04. Alonso 198
05. Norris 195
06. Sainz 192
07. Leclerc 170
08. Russell 156
09. Piastri 87
10. Stroll 63
11. Gasly 62
12. Ocon 46
13. Albon 27
14. Tsunoda 13
15. Bottas 10
16. Hülkenberg 9
17. Ricciardo 6
18. Zhou 6
19. Magnussen 3
20. Lawson 2
21. Sargeant 1
22. De Vries 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 782 Punkte
02. Mercedes 382
03. Ferrari 362
04. McLaren 282
05. Aston Martin 261
06. Alpine 108
07. Williams 28
08. AlphaTauri 21
09. Alfa Romeo 16
10. Haas 12


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