Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Neues Rätsel Racing-Raritäten: Bescheidener Anfang

Von Mathias Brunner
​Bei unserem Rätsel Racing-Raritäten sehen wir den Rennwagen eines Teams, das heute auch in der Königsklasse anzutreffen ist. Was ist das für ein Fahrzeug? Wer waren die Piloten? Wo und wann entstand das Foto?

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com.
Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die richtige Lösung vom letzten Mal: Wir hatten dieses Mal nur nach dem Namen des Formel-1-Rennwagens gesucht, der auf unserem Bild im Vordergrund zu sehen ist. Es handelt sich um einen Connew aus dem Jahre 1972, abgelichtet hier in Goodwood.

Connew war ein klassischer Vertreter aus dem GP-Sport von Anfang der der 1970er Jahre, als mit bescheidenen Mitteln ein Formel-1-Auto auf die Räder gestellt werden konnte – Chassis bauen, Cosworth-Motor kaufen, Hewland-Getriebe kaufen, fertig.

Das Connew Racing Team wurde 1971 von Peter Connew gegründet, einem technischen Zeichner, der für Weltmeister John Surtees gearbeitet hat. Dann aber überwarf sich Connew mit seinem Arbeitgeber. Peter fand: Ein Formel-1-Auto, das kann ich auch.

Wir müssen uns das mal vor Augen führen: Dieses Formel-1-Chassis wurde entworfen und hergestellt von drei Leuten – Peter Connew, Roger Doran, gelernter Ladenbauer, dazu Peters Cousin Barry Boor.

Aber ein Träumer war Peter Connew nicht mit seinem Rennwagen des Typs PC1: Der Engländer achtete auf ein simples Design, mit einem Rennwagen, der effizient sein sollte und unkompliziert im Umgang. Connew besuchte sogar einige Male eine technische Hochschule, um verschiedene Entwürfe im Windkanal auf Tauglichkeit testen zu lassen.

Während des Baus guckten die Rennfahrer Tony Trimmer, Howden Ganley und Gerry Birrell in der Garage von Chadwell Heath (Nordost-London) vorbei, besonders Trimmer war sehr angetan vom Sitzkomfort im PC1.

Dann hatte Connew Pech: Nachdem er sich bei McLaren einen alten Cosworth-Motor gekauft hatte, wollte er mit dem Franzosen François Migault in Monaco antreten (ausgerechnet!), doch eine kurzfristige Änderung im Reglement führte dazu, dass er das Chassis abändern musste.

Danach wurde der Frankreich-GP als Debüt ins Visier genommen, doch der von Migault zur Verfügung gestellte Lastwagen hatte eine Panne, das Team erreichte den Austragungsort Clermont-Ferrand gar nie, stattdessen wurde auf dem Circuit Bugatti bei Le Mans getestet.

In Brands Hatch 1972 war Connew endlich vor Ort, doch in Brands Hatch musste sich das Team darüber klarwerden, dass die Hinterradaufhängung so nicht funktioniert. Nach einer Reparatur über Nacht wurde am folgenden Morgen ein Riss in einem oberen Querlenker festgestellt, und Connew packte zusammen.

Connew und sein Mini-Team reisten zum Nürburgring, wo die deutschen Offiziellen leider erklären mussten, dass Connew die notwendige Anmeldung versäumt hatte. Also keine Teilnahme.

Mit verbesserter Aufhängung und makellosen Papieren hiess der nächste Stopp Österreichring. Migault qualifizierte sich als 26. und Letzter, überholte in der Anfangsphase vier Gegner, dann brach ein Anlenkpunkt der Hinterradaufhängung. Migault musste am Lenkrad gewaltig zaubern, um das schleudernde Auto ohne Leitschienenkontakt zum Halten zu bringen. François hatte für fünf GP-Wochenenden unterzeichnet und sagte nun au revoir.

Beim nicht zur WM zählenden Saisonausklang in Brands Hatch 1972 konnte David Purley wegen eines Elektrikdefekts nicht starten.

Der Connew PC1 wurde in der Folge umgebaut für Einsätze in der Formel 5000. Der Schweizer Pierre Soukry konnte 1973 einmal nicht starten (Ölleitung defekt in Mallory Park), einmal war er zu langsam (in Brands Hatch). Beim Saisonfinale legte obiger Tony Trimmer den Wagen in eine Leitschiene.

Später wurde das Auto von Connew und Boor restauriert, heute ist es bei Veranstaltungen mit historischen Rennwagen zu bestaunen.

Damit zum neuen Rätsel. Kleiner Tipp: Dieser Hersteller ist heute in der Formel 1 vertreten.

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

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