Massa stinksauer
Hamilton schickte Massa zum Reifenwechsel
Der Fehde zwischen Felipe Massa und Lewis Hamilton wurde in Singapur ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Gleich zweimal gerieten der Ferrari-Pilot und der McLaren-Fahrer aneinander.
Zuerst in der Qualifikation am Samstag, in der Hamilton auf seinem Weg zu Rang 4 übermotiviert den vor ihm fahrenden Brasilianer attackierte und fast mit ihm kollidierte – beinahe eine Wiederholung von Hamiltons Aktion von Belgien, wo er Maldonado im Williams – ebenfalls in der Qualifikation, also nicht im Rennen – überholte.
In Singapur fuhr er Massa im Rennen nach schlechtem Start und Rückfall auf Position 8 hinten drauf und bekam eine Durchfahrtstrafe.
Berechtigt oder nicht: Hamilton hat sich einmal mehr als Troubleshooter erwiesen. Damit tat er sich keinen Gefallen, denn obwohl er der klar schnellere der beiden McLaren-Fahrer war, kam er letztlich als Fünfter drei Plätze hinter seinem wie immer fehlerlos und ruhig agierenden McLaren-Mercedes-Teamkollegen Jenson Button ins Ziel.
Hamilton war vor vier Wochen in Belgien im Rennen in ähnlicher Situation wie nun in Singapur – nur vertauschten Positionen – mit Kobayashi zusammengerasselt.
Auch die Tabelle spiegelt Hamiltons Leistung gnadenlos wider: Der Weltmeister von 2008 rangiert mit 168 Zählern als Fünfter 17 hinter Button (WM-Zweiter).
Massa ist stinksauer, musste er doch wegen Hamilton einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen und wurde nur Neunter. Schon in Monaco fühlte er sich von Hamilton unfair attackiert und beleidigt.
«Hamilton spielt Supermann! Das Problem ist, dass er immer bestraft wird und trotzdem nichts daraus lernt.» Sein Versuch, nach dem Rennen mit dem Briten zu reden, schlug fehl.
Hamilton will das Gewesene einmal mehr «wie immer» schnell hinter sich lassen und sich auf das nächste Rennen konzentrieren. Zum Vorfall äusserte er sich nicht.