Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Max Verstappen: «Im Rennen wird es ganz anders sein»

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen war im Qualifying auf dem Circuit de Spa-Francorchamps deutlich schneller als die Konkurrenz

Max Verstappen war im Qualifying auf dem Circuit de Spa-Francorchamps deutlich schneller als die Konkurrenz

Max Verstappen war im Qualifying auf dem Circuit de Spa-Francorchamps der Schnellste, von der Pole wird aber Charles Leclerc losfahren, da der Niederländer eine Startplatz-Strafe kassiert.

Formel-1-WM-Leader Max Verstappen wird den GP auf dem Circuit de Spa-Francorchamps zwar nicht von der Pole in Angriff nehmen, weil er wegen seiner Startplatz-Strafe (neuer Verbrennungsmotor, mit dem er das erlaubte Kontingent überschreitet) um zehn Positionen zurückversetzt wird. Dennoch konnte der Red Bull Racing-Star seine Klasse unter Beweis stellen, denn mit 1:53,159 min war er auf der feuchten Traditionspiste deutlich schneller als der Rest des Feldes.

Charles Leclerc, der die zweitschnellste Zeit fuhr und von Startplatz 1 losfahren darf, blieb fast sechs Zehntel langsamer als der Niederländer – genauso wie Verstappens Teamkollege Sergio Pérez, der im Abschlusstraining der Drittschnellste war.

Verstappen erklärte nach der Zeitenjagd: «Es war ein gutes Qualifying. Zum Glück war das Wetter in Ordnung, es regnete zwar leicht, aber wir konnten ein vernünftiges Qualifying fahren. Alles funktionierte ganz gut, auf allen Reifen, die wir drauf hatten, konnte ich gute Rundenzeiten drehen. Ich dachte natürlich auch ans Q3, denn ich wusste nicht, ob die Piste abtrocknen würde. Ich habe versucht, zwei neue Reifensätze fürs Q3 zu sparen, und glücklicherweise haben wir es ohne Probleme durch die ersten beiden Quali-Segmente geschafft.»

«Ich war ziemlich glücklich mit dem Auto, das auf nasser Piste gut lief. Ich konnte meine Runden drehen und im Nassen saubere Runden drehen, was immer etwas knifflig ist. Aber im Rennen wird es anders sein, es sollte wärmer werden und wir erwarten auch keinen Regen. Es wird sich also alles um den Reifenabbau drehen. Wir müssen sicherstellen, dass wir in dieser Hinsicht gut aufgestellt sind», fuhr der 26-Jährige fort.

«Ich werde auch um zehn Startplätze nach hinten rücken müssen, aber heute habe ich das Bestmögliche erreicht. Und wir werden sehen, wie es dann im Rennen läuft. Ich weiss aber nicht, wie schnell wir im Trockenen sein können, ich hoffe natürlich, dass wir bei der Musik sein werden. In der ersten Kurve kann man das Rennen verlieren. Wir müssen einfach schauen, was beim Start passiert, danach erwartet uns ein sehr langes Rennen, in dem die Reifen stark gefordert werden. Wir müssen den Abbau managen und ich hoffe, wir können konkurrenzfähig sein», ergänzte Verstappen, der mit Blick aufs Rennen auch sagte: «Es wird ein harter Kampf und ich hoffe, dass wir es mit Ferrari und Mercedes aufnehmen können und mit etwas Glück auch mit McLaren.»

So lief das Qualifying:

Bereits vor dem Start des Qualifyings zum Belgien-GP gab es die erste Aufregung. Die GP-Stars reihten sich am Ende der Startaufstellung auf, weil sie am verregneten Samstag weitere Niederschläge befürchteten. Als Oscar Piastri angerauscht kam, fuhren die beiden Haas-Renner vor ihm heraus. «Das war ziemlich gefährlich», ärgerte sich der Australier.

Die Letzten, die die Box verliessen, waren die beiden Mercedes-Piloten. Das McLaren-Team informierte Lando Norris, dass man in zwei Minuten weiteren Regen erwarte, der Brite machte sich entsprechend schnell an die Arbeit und drehte seine erste schnelle Runde. Lewis Hamilton klagte derweil über fehlenden Grip.

Der Erste, der sich eine Rundenzeit notieren liess, war Norris mit 1:58,787 min. Der Brite wurde schnell durchgereicht, erst wurde er von Nico Hülkenberg von der Spitze verdrängt, dann legte Oscar Piastri mit 1:57,411 min eine neue Messlatte setzte. Auch Fernando Alonso war schneller als Norris, genauso wie Pierre Gasly, der Franzose belegte die zweite Position vor Alonso, Yuki Tsunoda und Esteban Ocon.

Tsunoda hatte für das Abschlusstraining nur eine Aufgabe – seinem RB-Teamkollegen einen guten Windschatten zu spenden, denn wegen des Einsatzes von neuen Motorteilen wird der Japaner das Rennen vom Ende des Feldes in Angriff nehmen müssen. Eine Startplatz-Strafversetzung um zehn Positionen muss auch Max Verstappen hinnehmen, denn sein Team nutzte die Chance, um ihm einen neuen Verbrennungsmotor zu geben, der das erlaubte Kontingent überschreitet.

Verstappen setzte sich mit 1:56,003 min an die Spitze, Gasly, Piastri, Hamilton, George Russell, Valtteri Bottas, Norris, Ocon, Carlos Sainz, Charles Leclerc, Sergio Pérez, Alonso, Kevin Magnussen, Alex Albon, Hülkenberg, Daniel Ricciardo, Tsunoda, Logan Sargeant, Guanyu Zhou und Lance Stroll belegten acht Minuten vor dem Q1-Ende die weiteren Positionen.

Norris bog als Erster an die Box ab, um sich einen frischen Satz der Intermediate-Reifen zu holen, währenddessen setzte sich Piastri mit 1:55m549 min an die Spitze. Stroll, der seinen Renner im dritten Training in die Streckenbegrenzung gesetzt und seinem Aston Martin-Team damit viel Arbeit beschert hatte, war deutlich langsamer als sein Teamkollege unterwegs.

Verstappen legte mit 1:54,938 min nochmals nach, womit er den Rest des Feldes um mehr als sechs Zehntel distanzierte. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende mussten sich Russell, Bottas, Zhou, Hülkenberg und Sargeant verbessern, um noch den Sprung ins Q2 zu schaffen.

Die Regelhüter kündigten eine Untersuchung gegen Zhou an, der Verstappen bei dessen schnellen Versuch im Weg gewesen war. Der Niederländer kam dennoch gut durch, während die Zeitenjagd für Hülkenberg, Magnussen, Tsunoda, Sargeant und Zhou gelaufen war. Die Q1-Bestzeit hatte sich Piastri mit 1:54,835 min gesichert.

Knappes Q2-Aus von Alex Albon

Im zweiten Qualifying-Abschnitt war Albon der Erste, der mit 1:54,724 min eine erste Rundenzeit aufstellte. Damit hielt sich der Williams-Pilot an der Spitze, bis Norris seinen ersten schnellen Q2-Versuch unternommen hatte. Der McLaren-Pilot schaffte die knapp 7 km lange Runde in 1:54,459 min. Verstappen war mit !:53,857 min noch schneller und übernahm damit die Spitzenposition.

Nachdem alle Q2-Teilnehmer einen ersten Versuch unternommen hatten, lautete die Reihenfolge: Verstappen vor Norris, Albon, Piastri, Ocon, Pérez, Ricciardo, Alonso, Hamilton, Sainz, Russell, Gasly, Leclerc, Bottas und Stroll. Noch blieb allen genug Zeit, um sich frische Gummis für einen weiteren Versuch zu holen. Doch knapp sechseinhalb Minuten vor dem Q2-Ende meldete Pérez, dass der Regen zugenommen hatte.

Dennoch konnten sich die meisten Piloten nochmals verbessern und am Ende schaffte Verstappen mit 1:53,837 min die Q2-Bestzeit, dahinter sicherten sich Hamilton, Russell, Sainz, Piastri, Leclerc, Alonso, Norris, Ocon und Pérez auf den weiteren Top-10-Positionen den Q3-Einzug, während Albon, Gasly, Ricciardo, Bottas und Stroll aussteigen durften. Besonders bitter: Albon verpasste das Weiterkommen um nur 3 Tausendstelsekunden.

Zur Top-10-Zeitenjagd reihten sich Hamilton, Russell, Piastri, Norris und Ocon am Ende der Boxengasse auf, wobei der siebenfache Champion ganz vorne stand. Auf die Frage, ob das gut sei, bekam er von der Boxenmauer die Antwort: «Das kommt darauf an, was der Regen macht.»

Der 39-jährige Brite gab mit 1:54,011 min das Tempo vor, und bis Pérez seine schnelle Runde gedreht hatte, hielt er sich damit auch an die Spitze. Doch der Wackelkandidat aus Guadalajara schaffte es in 1:53,765 min um die Bahn, und nur sein Teamkollege Verstappen war daraufhin mit 1:53,159 min noch schneller.

Dabei blieb es, Verstappen war mit 1:53,159 min der Schnellste, weil er aber seine Startplatzstrafe absitzen muss, wird er von Position 11 losfahren. Leclerc, Pérez, Hamilton, Norris, Piastri, Russell, Sainz, Alonso und Ocon folgten auf den weiteren Positionen

Qualifying, Spa-Francorchamps

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:53,159 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:53,754
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:53,765
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:53,835
05. Lando Norris (GB), McLaren, 1:53,981
06. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:54,027
07. George Russell (GB), Mercedes, 1:54,184
08. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:54,477
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:54,765
10. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:54,810
11. Alex Albon (T), Williams, 1:54,473
12. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:54,635
13. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:54,682
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:54,764
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:55,716
16. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:56,308
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:56,500
18. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:56,593
19. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:57,230
20. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:57,775

Siehe auch

Kommentare

MotoGP-Innovationen: Wir sollten den Wahnsinn feiern

Von Michael Scott
In der MotoGP dienen technische Innovationen dazu, die Bikes schneller zu machen. Der normale Motorradfahrer hat im Alltag wenig davon, oft werden Innovationen durch die Vorschriften sogar verhindert.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • So. 24.11., 00:15, Hamburg 1
    car port
  • So. 24.11., 01:10, SPORT1+
    NASCAR Truck Series
  • So. 24.11., 03:10, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 24.11., 03:45, ORF 1
    Formel 1: Großer Preis von Las Vegas
  • So. 24.11., 03:55, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 24.11., 04:45, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 24.11., 04:45, Hamburg 1
    car port
  • So. 24.11., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • So. 24.11., 06:00, RTL
    Formel 1: Großer Preis von Las Vegas
  • So. 24.11., 06:00, Motorvision TV
    King of the Roads
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2311212015 | 5