Charles Leclerc in Katar: Alarm wegen McLaren
Charles Leclerc
Las Vegas: Im Grunde hätten die Formel-1-Regisseure den Finger gleich auf dem Zensurknopf behalten können, um durchgehend zuzupiepsen, was Charles Leclerc da so von sich gab. Der 27-jährige Monegasse war kaum zu beruhigen, er fühlte sich von Ferrari nach Strich und Faden verarscht.
«Ich bin immer der Nette und ziehe dann den Kürzeren», war einer der wenigen Sätze, die ohne F-Wort zu hören waren. Auch nach dem Nacht-GP von Las Vegas hat sich der gegenwärtige WM-Dritte nicht beruhigt. «Es geht für mich nicht darum, bevorzugt behandelt zu werden, es geht um Dinge, die besprochen und dann nicht respektiert werden.»
Um genau zu sein, erhielt Charles im Rennen die Anweisung, Sainz vorbeizulassen, weil bei ihm, Leclerc, die Reifen eingebrochen waren. So weit, so gut, Leclerc gehorchte. Später jedoch, als Leclerc auf kalten Walzen unterwegs war und der aufrückende Sainz die Anweisung erhielt, keinen Druck zu machen auf Leclerc, da ignorierte der Madrilene die Stallorder. Sainz ging vorbei und wurde Dritter.
Leclerc meinte am Funk, triefend vor Ironie, vielleicht hätte man die Anweisung auf Spanisch senden sollten.
Charles später: «Das ist einfach frustrierend. Ich weiss, dass unser Ergebnis andersherum für Ferrari in der Markenwertung nichts geändert hätte, aber in der Fahrer-WM sieht das anders aus.»
Denn für Leclerc geht es noch darum, Lando Norris den zweiten Schlussrang hinter Verstappen abspenstig zu machen.
In Katar nun sagt Leclerc: «Unsere Aufgabe gegen McLaren wird nicht einfacher. Die waren 2023 hier sehr stark, und ich halte es für unwahrscheinlich, dass wir hier gegen sie Punkte gutmachen.»
Über den Ärger über Sainz will Leclerc nicht mehr reden: «Ich will nicht darauf eingehen, was in Las Vegas passiert ist. Wir haben uns ausgesprochen, und was in den USA geschehen ist, das ändert nichts daran, dass wir gut miteinander arbeiten. Gewiss, es hat Rennen gegeben, in welchen die Dinge nicht so gelaufen sind wie erwartet, aber wann immer das war, wusste ich – wir können darüber reden, und dann blicken wir vorwärts.»
«Es ist nicht wichtig, was in Las Vegas geschah, es ist wichtig, was wir aus den kommenden beiden Rennwochenenden machen.»
Las Vegas-GP, USA
01. George Russell (GB), Mercedes, 1:22:05,969 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +7,313 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +11,906
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +14,283
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +16,582
06. Lando Norris (GB), McLaren, +43,385
07. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +51,365
08. Nico Hülkenberg (D), Haas, +59,808
09. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:02,808 min
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +1:03,114
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:09,195
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:09,803
13. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1:14,085
14. Franco Colapinto (RA), Williams, +1:15,172
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:24,102
16. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:31,005
17. Esteban Ocon (F), Alpine, +19,477, +1 Runde
18. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Motorschaden
Pierre Gasly (F), Alpine, Motor überhitzt
WM-Stand (nach 22 von 24 Grands Prix und 5 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 403 Punkte
02. Norris 340
03. Leclerc 319
04. Piastri 268
05. Sainz 259
06. Russell 217
07. Hamilton 208
08. Pérez 152
09. Alonso 62
10. Hülkenberg 35
11. Tsunoda 30
12. Gasly 26
13. Stroll 24
14. Ocon 23
15. Magnussen 14
16. Albon 12
17. Daniel Ricciardo (AUS) 12
18. Oliver Bearman (GB) 7
19. Colapinto 5
20. Lawson 4
21. Zhou 0
22. Logan Sargeant (USA) 0
23. Bottas 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 608 Punkte
02. Ferrari 584
03. Red Bull Racing 555
04. Mercedes 425
05. Aston Martin 86
06. Haas 50
07. Alpine 49
08. Racing Bulls 46
09. Williams 17
10. Sauber 0