Neues Rätsel Racing-Raritäten: Aus fünf mach zwei
Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com.
Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Die Auflösung vom letzten Mal: Formel-1-Rennwagen unweit einer Kirche, das gibt es nicht nur in Monte Carlo, das gab es auch beim Strassen-GP von Detroit, hier eine Szene von 1982 mit Chico Serra vor Keke Rosberg.
Chico Serra war ein Fahrer aus der grossen Gruppe von Piloten, welche von der Karriere Emerson Fittipaldis inspiriert wurden. Serra kam Mitte der 70er Jahre nach Grossbritannien und machte mit dem Formel-Ford-Titel 1977 auf sich aufmerksam. 1978 wurde er Gesamtdritter der britischen Formel 3, hinter dem späteren Formel-1-Champion Nelson Piquet und Derek Warwick. Ein Jahr später war Serra F3-Meister.
Nach einem mässigen zehnten Gesamtplatz 1980 in der Formel-2-EM im Rennstall von Ron Dennis, holte ihn Fittipaldi in den GP-Sport. Serra fuhr 1981 bis 1983 für Fittipaldi und Arrows insgesamt 18 Grands Prix, konnte aber nur einmal punkten, als Sechster in Belgien 1982.
Als keine weiteren Offerten aus der Königsklasse kamen, kehrte Serra in seine Heimat Brasilien zurück und wurde dort drei Mal StockCar-Champion, 1999, 2000 sowie 2001.
Der grosse Emerson Fittipaldi war weder der ersten GP-Fahrer seines Landes, noch der erste aus São Paulo. Denn das war Chico Landi in den 50er Jahren. «Emmo» war allerdings jener Pilot, der in seinem Land den Jüngeren zeigte – wer sich international durchsetzen will, der muss nach England. Und das waren verblüffend viele Fahrer aus São Paulo, genau genommen gibt es weltweit keine Stadt, die mehr Formel-1-Fahrer hervorgebracht hat.
Sehen wir uns die Formel-1-Brasilianer und ihre Geburtsorte kurz an, in Klammern jeweils die Jahre, in welchen sie im GP-Sport tätig waren:
Chico Landi (1951–1953 und 1956): São Paulo
Gino Bianco (1952): Mailand (I)
Nano da Silva Ramos (1955/1956): Paris (F)
Fritz d’Orey (1959): São Paulo
Emerson Fittipaldi (1970–1980): São Paulo
Wilson Fittipaldi (1972/1973 und 1975): São Paulo
José Carlos Pace (1972–1977): São Paulo
Luiz Pereira Bueno (1973): São Paulo
Ingo Hoffmann (1976/1977): São Paulo
Alex Dias Ribeiro (1976/1977 und 1979): Belo Horizonte
Nelson Piquet (1978–1991): Rio de Janeiro
Chico Serra (1981–1983): São Paulo
Raul Boesel (1982/1983): Curitiba
Roberto Moreno (1982, 1987, 1989–1992 und 1995): Rio de Janeiro
Ayrton Senna (1984–1994): São Paulo
Maurício Gugelmin (1988–1992): Joinville
Christian Fittipaldi (1988–1992): São Paulo
Rubens Barrichello (1993-2011): São Paulo
Pedro Paulo Diniz (1995–2000): São Paulo
Ricardo Rosset (1996–1998). São Paulo
Tarso Marques (1996/1997 und 2001): Curitiba
Ricardo Zonta (1999–2001 und 2004/2005): Curitiba
Luciano Burti (2000/2001): São Paulo
Enrique Bernoldi (2001/2002): Curitiba
Felipe Massa (2002 und 2004–2017): São Paulo
Cristiano da Matta (2003/2004): Belo Horizonte
Antonio Pizzonia (2003–2005): Manaus
Nelsinho Piquet (2008/2009): Heidelberg (D)
Bruno Senna (2010–2012): São Paulo
Lucas di Grassi (2010): São Paulo
Felipe Nasr (2015/2016): Brasilia
Pietro Fittipaldi (2020): Miami (USA)
Gabriel Bortoleto (2025): São Paulo
Wir sehen: Von 33 Fahrern stammten 18 aus São Paulo, das sind mehr als die anderen Herkunftsorte zusammen.
Der heute 68-jährige Serra ist übrigens Papa von Daniel Serra, der selber StockCar-Meister von Brasilien wurde (2017, 2018 und 2019) und der bei den 24 Stunden von Le Mans 2019 den Klassensieg LMGTE Pro holte.
Damit zum neuen Rätsel: Dieser Fahrer sass in fünf verschiedenen Formel-1-Autos, konnte sich aber nur für zwei Grands Prix qualifizieren.
Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.