MotoGP: Was bleibt von über 300 PS übrig?

Neues Rätsel Racing-Raritäten: Nur die zweite Geige

Von Mathias Brunner
​Bei unserem Rätsel Racing-Raritäten ist ein Fahrer zu sehen, der bei diesem Grand Prix nur die zweite Geige spielen, später aber zu einer Rennlegende werden sollte. Wer ist das? Wo und wann entstand das Bild?

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com.
Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die Auflösung vom letzten Mal: Emilio de Villota beim Grossen Preis von Spanien 1980 mit seinem privat eingesetzten Williams-Ford.

Nach 34 Runden erzeugte der Mann mit Starnummer 34 viel Wirbel – er wollte dem führenden Carlos Reutemann (pikanterweise ebenfalls in einem Williams) Platz machen und rückte an die Innenseite einer Kurve. Der Argentinier sollte aussen herum vorbeigehen. Ligier-Fahrer Jacques Laffite (Ligier) erkannte eine Lücke und stach seinerseits an die Innenseite von de Villota. Es krachte zwischen de Villota und Laffite, der dann in Reutemann rumpelte. Aus für die beiden GP-Sieger und für den Spanier.

Letztlich wurde das nicht zur WM zählende Rennen von Alan Jones im Wiliams gewonnen, vor Jochen Mass (Arrows) und Elio de Angelis (Lotus).

Das Rennwochenende stand unter keinem guten Stern: Die Formel 1 befand sich mitten in einem Machtkampf zwischen dem Autosport-Verband FISA (heute FIA) und FOCA, der Vereinigung der Rennwagen-Konstrukteure, unter Leitung des cleveren Bernie Ecclestone. Es ging um die Verteilung der Preisgelder und den Vorwurf, dass die FISA in Sachen Beschlüsse eher zu den Hersteller-Teams neige.

Dieser Machtkampf führte dazu, dass der Grand Prix ohne Beteiligung der Hersteller durchgeführt wurde, also ohne Ferrari, Alfa Romeo und Renault, und dass die FISA dem Lauf den WM-Status aberkannte. Ecclestone führte die ihm treuen Rennställe dennoch nach Madrid, um zu beweisen – es geht auch ohne Weltverband.

Emilio de Villota trat von 1976 bis 1982 bei 15 GP-Wochenenden an, konnte sich aber nur zwei Mal qualifizieren – in Spanien 1977 und in Österreich 1977. Beim ersten dieser Rennen kam er auf Rang 13 ins Ziel, das war sein bestes Ergebnis im Rahmen der Formel-1-WM.

Besser als in der Weltmeisterschaft lief es für den Madrilenen in der britischen Formel-1-Serie namens Aurora, da wurde er 1980 Meister (mit Fahrzeugen von Williams und Fittipaldi), vor dem Chilenen Eliseo Salazar und dem Engländer Guy Edwards.

De Villota beendete 1982 seine GP-Karriere, fuhr auch Sportwagenrennen (Sieg in Brands Hatch 1981, Dritter in Le Mans 1981), gewann die spanische Tourenwagen-Meisterschaft 1983 und den spanischen Porsche Carrera-Cup (1993, 1995, 1996), ferner gründete einen Formel-3-Rennstall.

Der heute 78-Jährige erlebte, wie seine Kinder Emilio junior und Maria Rennen fuhren. Der jüngere Emilio schaffte es bis in die Formel 3000 und wurde später Manager, Maria hatte im Juli 2012 einen Unfall bei einem Formel-1-Test mit Marussia und erlitt dabei schwere Kopfverletzungen, im Oktober 2013 starb die Spanierin. Sie wurde tot in ihrem Hotelzimmer in Sevilla aufgefunden, nach einem Herzstillstand.

Damit zum neuen Rätsel: An diesem GP-Schauplatz spielte dieser Fahrer nur die zweite Geige, später gründete er seinen eigenen Rennstall und wurde zu einer Motorsport-Legende.

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.




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