MotoGP: Was bleibt von über 300 PS übrig?

Erste Bilder: Ferrari SF-25 von Hamilton und Leclerc!

Von Mathias Brunner
​Gerüchte kreisten schon länger, dass Ferrari noch vor dem ersten Test den neuen SF-25 von Lewis Hamilton und Charles Leclerc zeigen würde, nun haben die Italiener Computer-generierte Bilder veröffentlicht.

Am Tag der grossen Formel-1-Show von London, mit einer gemeinsamen Präsentation aller zehn Teams mit ihren 20 Fahrern, da ist es nicht leicht, sich von der Konkurrenz abzuheben. Ferrari gelingt das wieder einmal spielend. Denn die Italiener haben, einen Tag vor der eigentlichen Präsentation in Fiorano und vor dem Testbeginn auf der Ferrari-Teststrecke, erste Computer generierte Bilder des Modells SF-25 von Lewis Hamilton und Charles Leclerc veröffentlicht (so genannte Renderings).

Natürlich glühten sofort die sozialen Netzwerke aufgrund dieses Coups. Denn nichts macht die Formel-1-Fans im Allgemeinen und die treuen Tifosi wuschiger als ein neuer Grand-Prix-Rennwagen von Ferrari, zumal damit 2025 Lewis Hamilton ausrücken wird.

Eines steht fest: Natürlich zeigen diese Entwürfe nicht, was wir auf der Testbahn sehen werden oder danach beim Wintertest in Bahrain sowie beim WM-Auftakt in Australien. Wie alle Fahrzeuge wird sich auch der Ferrari noch in zahlreichen Details ändern, und die Italiener sind viel zu klug, um mit ersten Bildern alle Karten auf den Tisch zu knallen.

Der SF-25 ist eine konsequente Evolution des SF-24, allerdings hatte Teamchef Fred Vasseur bereits angekündigt, dass es sich um «eine radikale Weiterentwicklung» handeln würde.

Die grösste Änderung: An der Vorderachse des Ferrari SF-25 ist die Aufhängung umgebaut worden auf ein Zugstreben-Prinzip (pull rod), anstelle der bisherigen push rod-Ausführung (Schubstreben). Ferrari hat letztmals 2015 an der Vorderachse mit pull rod-Technik gearbeitet.

Hintergrund: Konzeptleiter Loic Serra hat in seiner überaus erfolgreichen Phase bei Mercedes von 2014 bis 2020 mit Hamilton sein Wissen um die heikle Wechselwirkung zwischen Aufhängung und Reifen verfeinert.

Mit der 2025er Vorderradaufhängung sollen es Hamilton und Charles Leclerc einfacher haben, die vorderen Walzen auf Temperatur zu bringen und im besten Arbeitsbereich zu halten. Auch in Sachen Reifenverschleiss verspricht sich Serra von der geänderten Lösung Vorteile. Als Bonus kommt hinzu, dass die Zugstreben-Variante steifer ist und mehr Abstimmungsmöglichkeiten erlaubt.

Der Franzose Serra ist vom Gedanken beseelt, dass im Gebrauch der Pirelli-Reifen der Schlüssel zum Erfolg und damit zum WM-Titel liegt. Dass er die Gewichtung so legt, sollte keinen verblüffen, der den Werdegang des Franzosen kennt.

Serra war von 2003 bis 2006 in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Formel-1-Programms von Michelin tätig. Danach wechselte Loic Serra zu Sauber und von dort 2010 zu Mercedes, wobei er in beiden Fällen im Bereich Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs arbeitete.

Der neue technische Leiter in der berühmtesten Scuderia der Welt zeichnet sich nicht durch aerodynamisches Fachwissen aus, sondern vor allem durch jahrelange Arbeit auf dem Gebiet Fahrzeugdynamik, Aufhängung und Feinabstimmung.

Die Seitenkästen des SF-25 sind gemessen am Vorgängermodell kompakter, um die Strömung zum Heck hin zu optimieren. In Sachen Kühlung scheint Ferrari keine umfangreiche Umstellung vorgenommen zu haben, sondern hat sich darauf konzentriert, eine gute Lösung zu bewahren und nicht mit einer riskanten Umverteilung der Kühl-Elemente ein Risiko einzugehen.

Wie bei der Formel-1-Show in London zu sehen war, hat sich die Lackierung deutlich verändert und stellt eine perfekte Mischung aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dar, mit einem Bekenntnis zu Stil, Kraft und Tradition.

Der dunklere Farbton 2025 «Racing Red» mit seinem matten Finish erinnert an vergangene Jahrzehnte des Rennsports und ist inspiriert von den intensiven Farbtönen der frühen Tage der Scuderia.

Ein gewinkeltes, kühnes weisses Band hebt sich als Unterscheidungsmerkmal am Auto ab und symbolisiert Dynamik und eine Vision, die in die Zukunft blickt.

Zwischen den Hauptbereichen finden sich Details, die ein Gleichgewicht zwischen Tradition und Moderne herstellen, wie zum Beispiel dünne, glänzende rote und weisse Streifen, die an die Sorgfalt erinnern, mit der Ferrari tagtäglich Kleidung und Autos herstellt.

Der Kontrast zwischen Weiss und Rot ist eine Hommage an die Geschichte und Identität der Marke und an die ständige Weiterentwicklung des Ferrari-Stils, ein Manifest für raffinierte Sportlichkeit und zeitlose Ästhetik. Die glänzenden Details auf der Karosserie stehen im Kontrast zu den matten Details auf dem glänzenden Finish des 499 Hypercar, der in der World Endurance Championship antritt, was die gemeinsame DNA von Maranello unterstreicht, die diese beiden Autos in den beiden wichtigsten Rennsportmeisterschaften antreten.

Die Felgen sind ebenfalls ganz in Rot gehalten, während die Nummern auf den Autos von Charles und Lewis weisss sind und in der offiziellen Ferrari-Schriftart «Ferrari Sans» geschrieben sind.


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