George Russell: «Max Verstappen hat es übertrieben»
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George Russell und Max Verstappen
Es war DAS Thema im Fahrerlager des Yas Marina Circuit vor dem WM-Finale 2024: Der von Katar nach Abu Dhabi und in die Öffentlichkeit getragene Streit zwischen Mercedes-Fahrer George Russell und Red Bull Racing-Star Max Verstappen.
Verstappen hielt Russell für eine hinterlistige Schlange, Russell wiederum Verstappen für einen Schulhof-Tyrannen, der glaubt, er komme mit allem durch. Einig waren sich die beiden nur in diesem Satz: «Ich habe jeden Respekt vor ihm verloren.»
Das war passiert: Der Engländer lief im Katar-Training auf den Red Bull Racing-Renner des Niederländers auf, Russell jammerte am Funk sofort, er sei übel aufgehalten worden. Damit fand er bei der FIA erstaunlicherweise Gehör, die Verstappen die ungewöhnliche Strafe von einem Platz zurück aufbrummten. Das Pikante dabei: Verstappen verlor dadurch die Katar-Pole an – George Russell.
Danach war Verstappen echt bedient: «Da in dieser Saison für mich alles entschieden ist, wollte ich niemandem die Vorbereitung seiner schnellen Runde zerstören, und dann kassiere ich dafür auch noch eine Strafe.»
Klar wurden Russell und Verstappen zu den Regelhütern zitiert. Max weiter: «Ich war schon oft in diesem Raum, aber ich habe noch nie jemanden erlebt, der so klar versucht hat, jemanden zu verarschen.»
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Ich glaube, die Strafe wurde vor allem deshalb verhängt, weil Russell am Funk so hysterisch reagiert hat. Da war ordentlich Gerissenheit im Spiel.»
Die Medienkonferenz vor der grossen Formel-1-Show am 18. Februar in London zeigt: Diese Suppe ist noch nicht gegessen.
Denn Russell sagt: «Wir haben uns nicht ausgesprochen, aber ich habe auch keine Bedenken wegen seiner Fahrweise oder wegen irgendetwas Anderem. Aus meiner Sicht hat es Max Verstappen damals übertrieben, und ich habe klargemacht, dass ich mir das nicht gefallen lasse.»
«Aber das war vergangenes Jahr, und ich will nun vorwärts schauen und mich auf meinen Job konzentrieren – und der heisst Rennen gewinnen. Ich werde nichts an meiner Vorgehensweise ändern, weder gegen Max, noch gegen die 18 weiteren Piloten.»