Mika Salo: «Werde nicht mehr als Kommissar arbeiten»
Ende Januar 2025 ging Johnny Herberts Laufbahn als Formel-1-Rennkommissar nach 15 Jahren zu Ende. Die FIA liess zur Trennung verlauten: «Mit Bedauern geben wir heute bekannt, dass Johnny Herbert das Amt des Formel-1-Rennkommissars nicht mehr ausüben wird. Johnny wird allseits sehr respektiert, und er brachte unschätzbare Erfahrung und Expertise in seine Rolle ein.»
«Nach einer Diskussion wurde einvernehmlich festgestellt, dass seine Aufgaben als FIA-Steward und die eines Medienberichterstatters nicht miteinander vereinbar sind. Wir danken ihm für seinen Dienst und wünschen ihm alles Gute für seine künftigen Projekte.»
Das Pikante daran: Der dreifache GP-Sieger Herbert war bis vor kurzem noch davon überzeugt, dass er beim Formel-1-WM-Auftakt in Melbourne (Australien) als FIA-Offizieller arbeiten würde.
Herbert stand in der Kritik, über Urteile der Kommissare (seine und jene anderer Regelhüter) ein wenig gar offen zu sprechen. Seine Kolumnen bei einem online arbeitenden Wettspiel-Anbieter kamen gar nicht gut an. Herbert hatte es gewagt, nach gewissen heiklen Szenen auf der Rennstrecke klar für oder gegen bestimmte Fahrer Stellung zu beziehen. Verstappen-Fans unterstellten ihm, etwas gegen Max zu haben.
FIA-Chef Ben Sulayem sagte zur Rolle der Rennkommissare klipp und klar: «Du kannst nicht journalistisch tätig sein und deine Meinung äussern und danach wieder Formel-1-Schiedsrichter spielen.»
Auf Instagram sagte Herbert über den Laufpass der FIA: «Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, als FIA-Rennkommissar zu arbeiten, und ich habe diese Aufgabe sehr genossen. Es ist ein schwieriger Job und es gibt harte Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Als Regelhüter haben wir sowohl die Fahrer als auch das Team-Personal mit grösstem Respekt behandelt.»
Inzwischen hat Herbert einen neuen Job: Er ist Markenbotschafter der legendären Rennwagenfirma Lola, die 2024 in die Formel E eingestiegen ist.
Ein weiterer Formel-1-Fahrer wird 2025 nicht mehr als Rennkommissar arbeiten, freilich aus anderen Gründen – Mika Salo, von Japan 1994 bis Japan 2002 bei 110 WM-Läufen am Start. Ab 2012 hat der inzwischen 58-jährige Finne fallweise als GP-Steward gearbeitet.
Gegenüber der finnischen Zeitung Iltalehti sagt der WM-Zehnte von 1999 jetzt: «Noch steht es nicht hundertprozentig fest, aber ich denke nicht, dass ich weiterhin als Rennkommissar arbeite. 2024 hatte ich dazu keine Zeit, und weil ich als GP-Experte für den Sender Viaplay arbeite, kommt es hier zu einem Interessenkonflikt. Mir ist es lieber, ich stelle meinen Posten zur Verfügung als jemanden zu verärgern.»