Formel 1: Ferrari-Teamchef nennt es einen Witz

Jack Doohan (Alpine): Gefahr Colapinto weggelächelt

Von Mathias Brunner
Die Alpine-Fahrer Pierre Gasly und Jack Doohan

Die Alpine-Fahrer Pierre Gasly und Jack Doohan

​Am 18. Februar hat Alpine einen neuen Sponsoren-Deal bestätigt: mit «Mercado Libre», der grössten Onlinehandel-Plattform von Südamerika. Jack Doohan spielt die Bedrohung Franco Colapinto herunter.

Alpine-Sonderberater Flavio Briatore ist knallhart. Der 74-jährige Italiener sagte vor dem Jahreswechsel in der Tageszeitung «Le Parisien»: «Sicher ist nur der Tod. Wir beginnen die GP-Saison 2025 mit Pierre Gasly und Jack Doohan, das garantiere ich. Danach gucken wir mal.»

Das lässt zwei Interpretationen zu: Entweder Briatore will Doohan nur ein wenig Beine machen mit der Peitsche Franco Colapinto (Reservefahrer), und ein Wechsel zwischen dem Australier und dem Argentinier ist schon beschlossene Sache. Oder er will tatsächlich etwas länger beobachten, wie sich der Australier macht gegen Gasly, und erst dann entscheiden.

So oder so sagt Briatore: «Meine Aufgabe besteht darin, dem Rennstall zu ermöglichen, gute Ergebnisse einzufahren. Die Fahrer sind jene Fachkräfte, welche die Arbeit von fast tausend Mitarbeitern umsetzen müssen. Alle im Rennwagenwerk arbeiten für zwei Männer. Und wenn ein Fahrer keine Fortschritte macht oder keine Resultate bringt, dann wird er ausgewechselt.»

Am 18. Februar hat Alpine verkündet, dass sie ein Abkommen mit «Mercado Libre» abgeschlossen haben, der grössten Plattform für Online-Handel in Südamerika (nach dem Vorbild Ebay aufgebaut, 61 Millionen Kunden). Es ist naheliegend, dass die lieber den Argentinier Colapinto im Auto sehen würden als den Australier Doohan.

Vor der grossen Formel-1-Show in London lächelt Doohan die Bedrohung Colapinto eben mal weg: «Meines Wissens ist er als Reservefahrer verpflichtet worden. Fakt ist – niemand innerhalb des Teams und schon gar nicht jemand von ausserhalb kann mir mehr Druck aufbürden, denn in diesem Halsabschneider-Sport ist der Druck immer hoch. Ich nehme auch diese Herausforderung an und lass mir die Freude an der Formel 1 dadurch nicht nehmen.»

«Ich fühle meine Position durch die Verpflichtung von Franco auch nicht untergraben. Denn es ist für einen Rennstall nicht ungewöhnlich, einen jungen Piloten als Reservisten zu verpflichten. Wie ihr wisst, hat Alpine genau dies auch mit mir getan. An meiner Aufgabe ändert das nichts – ich will das Beste aus dem Fahrzeug und aus mir selber holen, dann sehen wir weiter.»

Team-Leader Pierre Gasly (29) sagt zu den Aussichten der Blauen: «Es ist unrealistisch zu glauben, dass wir 2025 die Lücke zu den vier Top-Teams McLaren, Ferrari, Red Bull Racing und Mercedes schliessen. Unsere grosse Chance kommt 2026. Aber es sollte möglich sein, den Konstrukteurs-Pokal auf Rang 5 zu beenden.»

Das wäre eine Position besser als 2024 und dazu müsste Alpine die Konkurrenz von Aston Martin hinter sich lassen.


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