Hamilton, Ferrari: Erinnerungen an Michael Schumacher
Über die Zukunft des Formel-1-Sports müssen wir uns in Sachen Talent keine Sorgen machen – zahlreiche, überaus vielversprechende Neulinge rücken zur Saison 2025 hin nach: Liam Lawson bei Red Bull Racing, Oliver Bearman bei Haas, Jack Doohan bei Alpine (alle drei sind bereits am GP-Start gewesen, Liam bei elf, Oliver bei drei, Jack bei einem), dazu kommen die Rookies Kimi Antonelli (Mercedes), Gabriel Bortoleto (Sauber) und Isack Hadjar (Racing Bulls).
Besonders für Lewis Hamilton-Nachfolger Antonelli, für Bortoleto und für Hadjar ist Australien 2025 etwas ganz Besonderes: Sie stehen vor ihrem ersten Formel-1-Start. Mehr Aufregung geht nicht.
Der 40-jährige Ferrari-Star Hamilton ist im Fahrerlager des Albert Park Circuit von Melbourne auf die Neulinge angesprochen worden und darauf, wie es sich anfühlt, als Rookie gegen die ganzen etablierten Piloten anzutreten.
Hamilton sagt: «Ich erinnere mich gut daran wie ich anfing, an den ganzen Wirbel damals. Ich weiss nicht, ob es Kimi und den anderen Jungen auch so gehen wird, aber ich werde nie vergessen, wie ich damals mit Michael Schumacher auf der Bahn war, er lag vor mir, und ich ertappte mich beim Gedanken: „Oh mein Gott, das ist Michael Schumacher!“ Ich folgte ihm viele Runden lang, bis er an die Box fuhr, und mit ihm die Strecke zu teilen, das war für mich sehr unwirklich.»
«Ich meine, du wächst mit der Formel 1 auf, machst dir am Sonntag ein Speckbrötchen und dann haust du dich vor den Fernseher und guckst einen Grand Prix, du siehst, wie Michael Schumacher zu einem neuen Erfolg flitzt. Und dann bist du mit diesem Mann gleichzeitig auf der gleichen Rennstrecke, das ist schon verrückt.»
«Wenn ich das jetzt auf mich und die nachrückenden Jungen umsetze, dann versuche ich einfach, dass ich mit gutem Beispiel vorangehe und sie ein wenig vor all dem beschützen will, was auf sie einprasseln wird. Denn unsere Welt kann grausam sein, und sie brauchen einfach Zeit.»
«Die Sache mit der Erwartungshaltung ist eben, dass es viel Zeit braucht, bis unter Druck Diamanten entstehen. Diamanten werden nicht von heute auf morgen geformt. Und ich hoffe, dass die nachrückenden Fahrer genug Zeit und Raum erhalten, um zu wachsen und sich selbst zu sein, ohne sich anpassen oder hetzen lassen zu müssen.»
«Offensichtlich gibt es Fahrer, die in die Formel 1 kommen – und dann gleich wieder rausfliegen. Ich hoffe, dass man ihnen Spielraum und Zeit gibt, um Fehler zu machen, denn wir alle haben in unserem Leben schon so viele Fehler gemacht, aber wir tun es vor den Augen der ganzen Welt, und das kann sehr schwierig sein.»