Senna versteht Strafe nicht
Sieht sich schuldlos: Bruno Senna
Bruno Senna zeigt sich noch einige Tage nach dem Rennen in Valencia überrascht von der Bestrafung durch die Kommissare. Die hatten dem Brasilianer eine Ehrenrunde durch die Boxengasse verschrieben, nachdem Bruno mit seinem Williams den heranstürmenden, deutlich schnelleren Kobayashi im Sauber in die Streckenbegrenzung befördert hatte.
Bruno hatte später noch einen Punkt erobert, musste doch zunächst nach der Berührung mit Kobayashi erstmals einen defekten Hinterreifen wechseln lassen und dann – als ausgemachter Sünder – nochmals durch die Boxengasse. Er hat sich also mit einer Aktion gleich zwei Strafen eingehandelt, sonst wäre er wohl um einen Platz unter den ersten fünf gefahren.
Senna war in der entscheidenen Situation gerade von Räikkönen überholt worden und hatte Schwung eingebüsst, als Kobayashi mit deutlichem Geschwindigkeitsüberschuss an der selben Seite wie Kimi an Senna vorbeiwollte, doch der machte knallhart zu.
Senna sagt: «Kobayashi kam mit enormem Tempo (hinter mir) aus der Kurve, mit KERS. Er war offenbar verzweifelt begierig darauf, mich zu überholen, aber in dieser Situation war es unmöglich.» Warum, sagt Senna nicht.
Die Kommissare machten sich ein eigenes Bild von dem Vorfall, ein ganz anderes. Senna hätte dem deutlich schnelleren Japaner nur einen halben Meter Strecke überlassen müssen. Das wollte Bruno nicht. Deshalb verlor er statt einer Position die Chance auf ein Topresultat.
Seinen Punkt bekam er am Ende nur, weil nach dem Rennen seinem Teamkollegen Maldonado eine 20-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt wurde. Senna hat jetzt 15 WM-Punkte nach acht Rennen.