Jetzt ist Vettel WM-Favorit
Vettel kann bester Dinge zum nächsten GP fliegen.
Die Überlegenheit von Sebastian Vettel ist DAS Thema in der Formel 1, auch zwei Tage nach dem Suzuka-GP.
Der Weltmeister dominierte den japanischen WM-Lauf nach Belieben und hätte jederzeit zulegen können. SPEEDWEEK-Technikexperte Gary Anderson: «Ich schätze, Sebastian hätte mit links eine Sekunde schneller fahren können als der Rest der Welt.»
Vettel spielt die Vorteile des neuen Doppel-DRS herunter: «Davon hat man im Rennen so gut wie nichts. Ich konnte es nur wenige Male beim Überrunden benutzen.»
Das ist aber nur die halbe Wahrheit: Das von Mercedes ausgeheckte System provoziert ja gezielt Strömungsabrisse an den Flügeln, was die Windschlüpigkeit und damit den Speed erhöht. Es stimmt natürlich, dass man in der Qualifikation das DRS nach Belieben verwenden darf, im Rennen aber nur, wenn man innerhalb einer Sekunde am Vordermann klebt.
Jedoch: Im Training erlaubt das Doppel-DRS, mit steiler gestellten Flügeln zu fahren. Dieses Plus an Abtrieb tut im Rennen den Reifen gut.
Red Bull Racing ist nun endlich auch wieder in Sachen Topspeed auf WM-Niveau, da schwächelten die Weltmeister bislang.
Aber Doppel-DRS alleine erklärt nicht, wieso RBR zu alter Stärke zurückgefunden hat. Red Bull Racing hat es vielmehr geschafft, die zahlreichen Mosaiksteine bei der Abstimmung endlich ein Einklang zu bringen.
Schon im Frühling hatte Vettel gesagt: «Am Speed des RB8 zweifle ich keine Sekunde. Es geht vielmehr darum, einfach alles harmonisch zu verbinden.»
Darüber hinaus waren die jüngsten Verbesserungen alle Volltreffer: Sowohl in Singapur wie in Suzuka gab es neue Frontflügel, beide arbeiten mustergültig.
RTL-TV-Experte Christian Danner: «Das grösste Problem der Konkurrenz sehe ich derzeit darin, dass sie nicht schnell genug auf diesen Schritt von Red Bull Racing reagieren können. Sebastian Vettel ist für mich ganz klar WM-Favorit.»
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