Wieso die FIA den neusten Bremsen-Trick verbietet
Christian Horner und Charlie Whiting
Charlie Whiting ist einer der begehrtesten Männer der Formel 1. Der Engländer ist in der Formel 1 Starter, Sicherheitsdelegierter, Technik-Experte und Regelhüter in Personal-Union, darüber hinaus ist er ein wandelndes Rennsport-Lexikon mit einem umwerfenden Sinn für Humor.
Es ist im Rahmen seiner Arbeit ganz normal, dass er von GP-Technikern kontaktiert wird: Ist ein neuer Technik-Kniff seiner Meinung zufolge okay? (Was übrigens noch nicht bedeuten muss, dass die FIA-Kommissare vor Ort das auch finden …) Ist ein Kniff der Konkurrenz reglementarisch kugelsicher?
Genau eine solche Anfrage flatterte Whiting unlängst ins Haus: Red Bull Racing – in der Regel selber im Visier von Gegnern und Reglements-Polizisten – wollte wissen, ob ein Bremsen-Trick gemäss Whiting legal sei. Es geht um eine Vorrichtung zum Optimieren der Bremskühlung. Genauer: In die Lufthutzen werden bimetallische Streifen eingearbeitet. Je nach Umgebungs-Temperatur wird die Kühlöffnung grösser oder eben kleiner.
RBR argumentiert, dass dies Artikel 11.1.4 des Reglements verletze, wonach der Fahrer alleine durch direkten physischen Einfluss die Bremswirkung beeinträchtigen solle und nichts anderes.
Whiting hat sich dieser Sichtweise angeschlossen und ein entsprechendes Memo an alle Teams versandt.