Renault feiert elften Konstrukteurs-Titel
RS27, standfest mit erlesenem Ansprechverhalten
Der Titelgewinn mit Red Bull Racing, der Dritte in Folge, bringt dem französischen Hersteller den elften Konstrukteurs-Titel seiner F1-Geschichte ein.
Der erste kam mit Williams 1992 zustande, mit dem legendären Renault V10 (Modell RS4) mit pneumatischer Ventilsteuerung im Heck. Die Maschinen von Renault sollten die F1 auf Jahre hinaus beherrschen. Der zweite, ebenfalls mit Williams, folgte 1993 (Alain Prost Weltmeister mit RS5-Power, Damon Hill Teampartner).
1994, als Schumi mit Benetton und Ford-Cosworth-V8 seinen ersten Fahrertitel einfuhr, schlug Renault (RS6) mit Williams wieder zu. Am Steuer: zeitweise Ayrton Senna, der im Mai in Imola verstarb und Damon Hill – und nach Sennas Tod David Coulthard und Nigel Mansell. Dieser Titelgewinn bedeutete auch einen Hattrick für Williams. Nicht zufällig vier Jahre, nachdem ein gewisser Adrian Newey dort als Chef-Designer angeheuert hatte.
1995 war Renault (RS7) mit Schumi (sowie Johnny Herbert) und Benetton gnadenlos überlegen.
1996 und 1997 folgten die nächsten WM-Kronen für Renault, errungen durch die Paarungen Hill/Villeneuve und Villeneuve/Frentzen.
Nach 1997 zog sich Renault als offizieller Motorenhersteller mit sechs Konstrukteurs-Titeln in Folge zurück, verleaste aber seine Maschinen weiter u.a. an BAR-Honda. Sie hiessen dann mal Meccachrome, Life oder Supertec.
Die Franzosen mussten dann nach abenteuerlichen Motoren-Experimenten (u.a. mit 111-Grad-Flachmotor) bis 2005 und 2006 (mit den Modellen RS25 und RS26) warten, bis die Maschinen im hauseigenen Renault-Chassis mit Alonso/Fisichella triumphierten.
Nun folgten für Renault mit dem Modell RS27 drei Konstrukteurs-Titel in Folge mit Red Bull Racing als Chassis-Partner. Mit 440 Punkten, sieben Siegen (zwei Webber, fünf Vettel) und sieben schnellsten Rennrunden allein in dieser Saison. Vielleicht ist das ja noch nicht alles ...