Ferrari: Wer hat das angerichtet?
Ein Ferrari-Mann sitzt jetzt in den Nesseln
Wer hat sich das bloss ausgedacht, in der Woche nach dem knapp verlorenen Saisonfinale so ein Fass aufzumachen wie Ferrari?
Die Scuderia hatte sich nach der Niederlage im Titelkampf gegen Red Bull Racing und Sebastian Vettel mit Anstand aus Sao Paulo zurückgezogen. Um Tage später beim Weltverband nachzufragen, ob ein Überholmanöver Sebastian Vettels während des Rennens korrekt gewesen sei.
Was sollte der Verband darauf antworten? Dass er in Brasilien einen eigenen Fehler übersehen hat? Selbst wenn es so gewesen wäre, hätte die FIA den Rennausgang im Nachhinein nicht ändern können, denn das wäre nur möglich, wenn nach dem Rennen eine neue Erkenntnis- bzw. Beweislage vorgelegen hätte. Das war aber nicht der Fall.
Es gab auch nichts zu korrigieren, weil am Rennplatz alles richtig entschieden wurde. Wenn Ferrari – oder derjenige, der beim Weltverband im Namen des Teams angefragt hat – sich die Mühe gemacht hätte, die Regeln zu lesen und die Fernsehübertragung und Inboard-Aufnahmen Vettels zu studieren, bevor er oder sie sich an den Verband wendete, hätten man der FIA viel Arbeit erspart, den Medien viel Aufregung – und hätte sich nicht der Lächerlichkeit preisgegeben.
Ferrari hat also auf einen vagen Verdacht hin die Welt zwei Tage lang in Atem gehalten. Und musste sich dann von F1-Promoter Bernie Ecclestone fragen lassen, ob das ein Witz sein sollte.
Nein, leider nicht. Nicht mal ein schlechter.
Was uns nur interessiert: Wer hat das bei der Scuderia angerichtet? Man hört: Teamchef Domenicali war es nicht. Wir werden ein wenig tiefer nach Maranello hineinleuchten. Und hoffentlich bald für Aufklärung sorgen.