Vettel: «Ich habe meine Lektion gelernt!»
Sebastian Vettel
Sebastian Vettel am Abend live in ServusTV über...
... den Feiermarathon nach dem WM-Titel
Es gab sehr viele Termine letzte Woche, ich war nur eine Nacht zu Hause. Aber wir haben ein langes und anstrengendes Jahr gehabt, dann nimmt man das gerne in Kauf. Zur Weihnachtszeit wird man da alles wieder aufholen.
... den Presse-Hype um seine Person
Ich hab ja nicht viel mitbekommen. Und inzwischen ist es vorbei, ich bin wieder aus den Schlagzeilen verschwunden, also kann ich wieder in die Zeitung schauen.
... den Fastest-Lap-Award (der Preis für die meisten schnellsten Runden)
Ein Preis, der eher was für mich ist als fürs Team (lacht), die sehen das nicht so gerne. Na ja, jeder hat seine Macken.
... den Moment der Zieldurchfahrt in São Paulo
Als der Funkspruch kam, blieb alles stehen, dir bleibt die Luft weg. So ein langes Jahr und bis zum Schluss so angespannt, dann die Flagge, gesagt zu bekommen, wir haben es im Sack, da bleibt alles stehen. Es war gut, dass der Funk nicht geklappt hat, ich klang nicht sehr männlich.
... den wechselhaften Saisonbeginn
Wir hatten immer ein Auto, was gut war für vorne, aber das letzte bisschen hat gefehlt. Ich hatte nicht so viel Vertrauen. Es waren im Lauf des Jahres viele neue Teile im Auto, viele sind auch wieder verschwunden, weil sie nichts gebracht haben. Erst nach Valencia kam das Gefühl, es geht wieder, ich kann das Auto so manipulieren, so fahren, wie es mir passt.
... das Rennen in China (Rang 5 mit Einstoppstrategie)
Es gab neue Teile in China, doch ich bin zurück aufs alte Paket, fühlte mich damit einfach wohler. Aber es stellte sich heraus, das war der falsche Weg, die Entwicklung war anders. Dann in Bahrain bin ich wieder zurück, sprich aufs neuere Paket, aber da ging es dann besser, ich hatte ein gutes Qualifying und konnte von vorne fahren.
... die Strafe von Hockenheim (neben der Strecke Button überholt)
Ich habe meine Lektion gelernt, ich weiss, dass man es nicht machen darf. Aus heutiger Sicht hätte ich vielleicht ein oder zwei Runden warten sollen, Jenson Buttons Reifen waren am Ende, und dann ist es nicht so schwer, vorbeizufahren. Aus jedem Fehler lernt man.
... den Startunfall von Spa und eventuelle Sicherheitsänderungen
Wenn man auf unsere Autos eine Kuppel drauf baut, wird es sehr hässlich. Sieht man solche Bilder wie in Spa, wünscht man sich trotzdem eine. Fernando hatte in Spa sehr viel Glück. Denke, da ist noch nicht alles gesprochen. Es wird die Frage sein, wie man in Zukunft einen Kompromiss aus Tradition und Sicherheit findet.
... Nervosität vor dem Start
Wenn ich nicht nervös bin, wäre ich im falschen Beruf. Der Nervenkitzel vor dem Start, das Herz rast schneller, die Ampel geht aus, das ist es doch, was den Beruf ausmacht. Sicher ist eine gewisse Routine heute da, aber nach wie vor spüre ich die Anspannung.