Ferrari: Formvollendung in Köln
Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali schafft neue Strukturen
In der jüngsten Geschichte von Ferrari spielte Deutschland auf verschiedene Arten eine wichtige Rolle: Zur Jahrtausendwende kam der Erfolg in Form des Kerpener Michael Schumacher zur Scuderia, mit dem das Traditionsteam aus Italien fünf Weltmeistertitel feierte. Und in den letzten Jahren stellte Deutschland mit dem Heppenheimer Sebastian Vettel den härtesten Konkurrenten für die Roten.
In den nächsten Monaten wird die Bindung zu Deutschland noch enger, denn die Teamverantwortlichen in Maranello haben beschlossen, ihren 2013er-Boliden ausschliesslich im Toyota-Windkanal in Köln in Form zu bringen. Auch McLaren nutzt die Anlage der Japaner.
Wie die italienische Zeitung Gazzetta dello Sport berichtet, will Ferrari den teameigenen Windkanal modernisieren. «Deshalb bleibt er bis August geschlossen, in dieser Zeit entwickeln wir in Köln», erklärte Teamchef Stefano Domenicali an der Ferrari-Weihnachtsfeier.
Die Italiener haben sich schon in diesem Jahr in Köln eingemietet, um die eigenen Windkanal-Daten zu prüfen. Deshalb wurde zeitweise sowohl in der hauseigenenen Anlage als auch in Deutschland entwickelt. «Aber wenn man an zwei verschiedenen Standorten arbeitet, ist die Chance, dass man sich verrennt, ungleich grösser», gesteht der 47-Jährige aus Imola.
Zudem hat Ferrari mit Blick auf die umfangreichen technischen Neuerungen, die für die Saison 2014 beschlossen wurden, die Arbeit neu aufgeteilt: Unter dem Ingenieur Simone Resta wird das Auto für das nächste Jahr entwickelt, das spätestens Anfang Februar fertiggestellt sein sollte.
Ein Team um Fabio Montecchi widmet sich zudem ganz dem Auto für die Saison 2014. Dann steigt die Königsklasse von den aktuellen 2.4-Liter-V8-Saugmotoren auf 1,6-Liter-V6-Turbo-Triebwerke um. Der 44-jährige Athener Nikolas Tombazis bleibt Chefdesigner der Roten.